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Robert, Carl [Gefeierte Pers.]
Aus der Anomia: archaeologische Beitraege ; Carl Robert zur Erinnerung an Berlin dargebracht — Berlin, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.12723#0161
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— 150 —

greifenden rechten Hand, daneben die zugehörige Beischrift AIS2N,
und links davon der Rest einer dritten Namensinschrift AAr. —
Hartwig war der Meinung, dafs auch dieses Bruchstück zu der
Unterweltsdarstellung gehöre und sich links neben dem Palast
des Hades, dessen Vorhandensein durch einen kleinen Griebelrest
auf Fragment a gesichert ist, befand. Er erklärte demgemäfs
die „Eurydike" als die im Hades weilende Gemahlin des Orpheus,
den „Aion" als „Personifikation der ewigen Zeit", während er
eine Deutung der dritten Pestbeischrift, die auf eine dritte, da-
neben dargestellte Figur weist, unentschieden liefs. Doch bald
nach der Veröffentlichung wurden Bedenken gegen die Zugehörig-
keit dieses Fragmentes b zur Unterweltsdarstellung laut, und von
zwei Seiten ausgesprochendafs dasselbe von der Rückseite der
Vase stammen und zu einer Darstellung aus dem Antigonemythus
gehören möchte, unter Verweis auf die beiden von Heydemann,
Areh. Ztg. 1870 Tafel 40 (S. 108 ff.), zusammengestellten Vasen-
bilder, die besonders im Kopf und Gestus der Figur des Hainion
eine auffallende Übereinstimmung mit dem jugendlichen männ-
lichen Kopfe des „Aion" zeigen, und deren eines (Vase Jatta)
auch eine Eurydike, als Gemahlin des Kreon, enthält. M. Fränkel
trat jedoch diesen Änfserungen entgegen, indem er betonte, dafs
die Beischriften zu den Figuren eingeritzt seien, das M also in
einem etwa ursprünglichen AIMS2N nicht schwinden konnte,
überhaupt für diesen Buchstaben ein Platz nicht da sei; er
glaubte darum, dafs die Hartwigsehe Erklärung aufrecht zu
halten sei. In meiner Abhandlung über die Unterweltsvasen
(S. 30, 35) habe ich dann die Zugehörigkeit dieses Bruchstückes
abgewiesen, ohne ausführliche Begründung freilich, doch haupt-
sächlich, weil mir die von Häuser und Luckenbach vorgebrachten
Gründe triftig und schlagend genug schienen. In ein neues Sta-
dium, das eine scheinbare Lösung der Frage und zwar im Sinne
der Hartwig-Fränkelschcn Erklärung brachte, führte endlich die
Publikation einer Zeichnung aus dem Nachlafs des früheren Be-

') Arch. ZtK. 1885 S. 71.
 
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