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Rodenwaldt, Gerhart
Der Fries des Megarons von Mykenai — Halle a /​ S., 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.14692#0038
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FL Befpannung von Wagen.

(Nr. 1 - 6. Beilage I).

1. = R. 5.67) Unbefpannnter Wagen. Pbot. d. Inft. 3399 (Bieber). Die Abbildung
R. M. XXXVI 1911, 235, flbb. 1 gibt ein Fakfimile des Erhaltenen. Rekonftruktionsfkizze hier
Beilage I 1. Leider ift gerade die intereffantefte Stelle mit dem Zufammentreffen von Deicbfel
und Längsverbindung und dem Deicbfelende zerftört. Die in der Skizze angenommene Er-
gänzung der Jocbbaken ift ziemlich gefiebert. Da an dem neugefundenen Fragment 16 der
Hbftand des Treffpunktes von Deicbfel und Längsverbindung von dem Wagenkorb mit Sicher^
beit berechnet werden kann, konnte auch hier der Wagen nach jenem Fragment ergänzt werden.
Es ergibt fich daraus, daß zwifchen Längsverbindung und Deicbfel drei der herabhängenden
»Wimpel« vorhanden waren. Ob der Wagen fo ftand, daß die Längsverbindung fchräg in die
Höhe ragte, oder ob der Wagen diefelbe Stellung wie die befpannten Wagen hatte, ift aus dem
Fragment felbft nicht erfichtlicb. Das letztere ift indeffen wabrfebeinlich nach Analogie der
Schrifttäfelcben des »Deposit of tbe Chariot Tablets« in Knoffos, wo die Wagen immer
horizontal fteben.66)

Für die antiguarifchen Einzelheiten vgl. E. v. Mercklin, Der Rennwagen in Griechenland 1 ff.,
Rodenwaldt, R. M. XXXVI 1911, 235 f. und 245, Tiryns II 102 f. Die feftgeftellten drei Wimpel
entfprechen der gleichen Angabe auf zweien der knoffifchen Schrifttäfelcben (223 und 229; vgl.
a. a. O. 235 Hnm. 1). Das zu einem anderen mykenifchen FriefeM) gehörige, H. M. a.a.O. 245,f.
befchriebene Fragment einer Längsverbindung von Deicbfel und Wagenkorb enthält die Pbot.
d. Inft. Nr. 3404c. Die Jochbogen, die zur Befeftigung von Bruft= und Bauchgurt dienen, find
auf unferem Fragment in der Richtung des Wagenkorbes zurückgebogen, wie auf den knoffifchen
Schrifttäfelcben und auf einem fchönen, leider noch unpublizierten Siegelabdruck aus Hagia
Triada7"), während auf der einen Schmalfeite des Sarkopbages von Hagia Triada und auf dem
Hrch. Jahrb. XXXIV 1919, 98 Hnm. 2 erwähnten Freskofragment aus Knoffos, wo das Joch mit
vielem, z. T. noch nicht recht verftändlichen Detail dargeftellt ift, die Jochbogen nach vorne ge-
bogen erfebeinen. Ohne Hnalyfe der beiden erwähnten unpublizierten Darftellungen erübrigt

fich zurzeit eine Behandlung der Form
des Joches.

2. - T.71) Taf. 11 oben, in
der Mitte und R. 6. Knappen und
Pferd. T. gibt ein Fakfimile eines
Teils, R. (Hbb. 2) eine Zeichnung
des um zwei Brucbftücke vermehrten
Fragments. Die Rekonftruktionsfkizze
Beilage I 2 verbindet das Fragment
mit dem Pferdekopf des folgenden
(Nr. 3). Sie gibt einen Eindruck von
der Verteilung der Figuren auf der
Fläche Sund von den Motiven der
Figuren. Willkürlich hinzugefügt find
die Lanze in der Hand des rechts
ftebenden Mannes und die Zügel, die
der hinter dem Pferde ftebende Mann
hält. Für diefen wäre an fich auch ein
Motiv wie das des Kriegers auf dem
 
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