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Rosenberg, Marc
Der Goldschmiede Merkzeichen (Band 3): Deutschland N - Z — Frankfurt a.M., 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.3261#0023
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Nürnberg ! j

NÜRNBERG

Durch archivalische Studien, durch Nachforschungen in 20 Sammlungen und
10 Ausstellungen, sowie durch wertvolle neuere Veröffentlichungen, allen voran
Dr. Th. Hampe, Nürnberger Ratsverlässe, Quellenschriften für Kunstgeschichte
N. F. XI 1904, und durch die zahlreichen Artikel desselben Forschers über Nürn-
berger Goldschmiede im Allgemeinen Künstlerlexikon ist das neue Material für
Nürnberg derart angewachsen, daß diese Stadt hier sehr wesentlich bereichert
erscheint. Auch habe ich Verschiedenes jetzt anders behandelt als früher, be-
sonders durch gelegentliche ausführlichere Angabe der Quellen, man vergleiche
z. B. den Goldschmied Jakob Hofmann I. Ich weiß, daß die Arbeit dadurch ungleich
geworden ist, aber es lag mir daran, wenigstens an einzelnen Stellen zu zeigen,
welche Quellen mir im allgemeinen zur Verfügung standen.

Bemerkungen über die ältesten Nürnberger Goldschmiedearbeiten kann ich
nicht vorausschicken, da ich keine eigenen Studien nach dieser Richtung hin ge-
macht habe und in der gedruckten Literatur nichts Zusammenhängendes darüber

vorliegt.

Die Nadeln

Zur Identifizierung der Meistermarken, sowohl in dieser dritten Auflage,
wie schon in den beiden ersten, leistete mir ein altes Verzeichnis sehr wesentliche
Dienste. In einer handschriftlichen Nürnberger Chronik aus dem Beginn des
17. Jahrhunderts, die ich dem Landesgewerbemuseum Stuttgart überwiesen habe,
waren einige Blätter mit einer Liste der damals in Nürnberg noch vorhandenen
»Nadeln« eingelegt (vgl. die Einleitung im ersten Band S. XXXIII). Diese gibt
293 Namen, darunter einige wiederholt und mehrere ohne Zeichen. Ich zitiere
im folgenden die einzelnen Nadeln mit laufenden Nummern, die ich in das Ver-
zeichnis eingetragen habe, die sich aber ursprünglich nicht darin befanden und
entsprechend auch auf dem Faksimile in der »Einführung« zu meiner »Geschichte
der Goldschmiedekunst« 1910 S. 58—61 fehlen.

Das Verzeichnis war wohl nicht nach den »Nadeln« selbst gemacht, sondern
nach einem jener »Büchlein«, die sich in den Händen der Geschworenen be-
fanden. Über diese Büchlein finden wir Folgendes:

Es soll auch ein jeder geschworner vnnd minderer maister der goldtschmidt,
so vom silber arbaitten will sein aigen zaichen haben vnnd dasselb inn ein puntzel
schneiden auf das kleinst, so es sein mag, doch das es wol sichtiglich vnnd von
allen andern zaichen vnnterschiedlich vnnd kenntlich sey vnnd volgenndts der-
selbig puntzel durch die geschwornen maister vnd den guardin in der schaw zu
zwo darzu verordnet gleichförmige pleiene platen gestempft oder geschlagen, auch
desselben maisters tauff vnnd zunamen sambt seinen zaichen in zwei büechlein vnd
 
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