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Rosenberg, Marc
Der Goldschmiede Merkzeichen (Band 3): Deutschland N - Z — Frankfurt a.M., 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.3261#0025
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Alt-Nürnberg

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1512 wurde in einem Nachtrag zu einer älteren Ordnung bestimmt, daß beim
•»umbgeeni um ngold vnnd Silber von goldschmiden zu beschawen« und dasselbe
zu »bestechenn vnnd streichen*, alle vier Geschworenen beisammen sein sollen.

E. v. Czihak in Bayerische Gewerbe-Zeitung 1906 S. 121 ff: Die älteste Nürnberger Gold-
schmiede-Ordnung, 1515.dem Hochmeister Albrecht von Brandenburg überreicht.

Vor 1515. Sie sollen auch hinfuro, wo sie ein verdecktenn pecher auf einem
fnes beschawen, dieselbenn drezv stuck (Becher/Deckel und Fuß) sollen sie alle
bestechenn vnnd zeichnen vnnd nit ains allein.

Wo sie auch ein ainfachen becher beschawen, so sollen sie den nit allen am
poden bestechenn vnnd zeichen, sonnder auch an der zarg (Zarge, Rahmen, Ein-
fassung, Rand) bestechen vnd zeichnen.

Es soll auch furbass kein goldschmid .... kein gemacht stuck aus seinem
gewallt nit geben .... auch darauss nit geben lassen, es scy dann vorgeschawt
%nnd mit der stat zeichen bezeichennt. Vgl. oben die Ordnung von 1370?

E. v. Czihak in Bayerische Gewerbe-Zeitung 1906 S. 124 u. 125 : Nürnberger Goldschmiede-
Ordnung vor 1515.

1516. Daß man sich zur Stempelung eines N bedient, erfahren wir erst 1519
aus einer Antwort der Stadt Nürnberg an den Breslauer Rat auf seine Anfrage
wegen der Nürnberger Goldschmiede-Ordnung:

Item wo obgeschribenn orbeytt gemacht, wirt es bestochenn vnd geschautt
durch die geschwornnen vnd darnach bezcaichennt mit dem N der Stadt zcaichenn.

Breslau Stadtarchiv, Liber definitionum Bd. I Fol. 85 b bis 86 a. Abgedruckt bei v. Czihak
a. a. o. S. 122 und E. Hintze, Breslauer Goldschmiede, Breslau 1906 S. 187 Nr. 14.

ALT-NÜRNBERG

Lf.
Nr.

3686

Beschau-
zeichen

<$>

3687



Beschauzeichen

Ich nehme diese Marke aus Albert Ilg, Album kunst-
industrieller Gegenstände des Kaiserhauses, Wien 1895, Text
S. 7 und Taf. III. Es ist sehr auffällig, daß das N in einem
Sechseck sitzt. Siehe Weiteres bei dem betreffenden Gegen-
stand, unten Nr. 3688.

Beschauzeichen vom Ende des 15. bis zum Beginn des
16. Jahrhunderts. Anscheinend 1480 eingeführt —- vgl. aber
weiter unten Nr. 3745 bei Holper die Notiz zum Jahre 1462,
wonach schon damals tatsächlich gestempelt wurde — und bis
etwa 1536 oder 1541 in Gebrauch. Es erscheint in den meisten
Fällen allein, d. h. ohne Meisterzeichen, denn in der betreffen-
den Zeit war das Meisterzeichen in Nürnberg noch nicht üblich.

Zunächst seien hier diejenigen Stücke angeführt, welche
nur ein Beschauzeichen, aber keine Meisterbezeichnung tragen.
Die jüngeren Beschauzeichen folgen weiter unten.
 
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