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Rosenberg, Marc
Der Goldschmiede Merkzeichen (Band 3): Deutschland N - Z — Frankfurt a.M., 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.3261#0375
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Warburg 363

WARBURG (Westfalen)

Lf. Beschau- Meister — Gegenstand — Eigentümer

Vielleicht in Warburg selbst entstanden:
148451 Kupfervergoldetes gotisches ölgefäß in Form eines festen Schlosses
mit lateinischen Inschriften und der Jahreszahl 1489.

Altstädter Kirche Warburg. — W. Giefers, Das Gefäß für das hl. Öl aus der Alt-
städter Kirche zu Warburg 1854 mit Tafel. — Becker u. v. Hefner-Alteneck, Meister-
werke des Mittelalters II1857, zitiert von S.K.M., Art Inventory II 1876 S. 160. — Abb.
bei K. Otte, Kunstarchäologie 5. Aufl. I S. 261, zitiert von Nordhoff in Bonner Jahr-
bücher 77, 1884 S. 151, wo das Ölgefäß als ein anregendes Vorbild für Eisenhoit
erklärt wird.

48461 1553 wird Borchart Wolff als Warburger Goldschmied genannt.
Werke nicht nachweisbar.

Nordhoff in Bonner Jahrbücher 96, 1895 S. 307.

'48471 Anton Eisenhoit (Eisenhut, Eisenhaut, in verschiedener Schreib-
weise), geb. 1553 oder 1554 unweit von Paderborn als Sohn eines War-
burger Bürgers, erlernte in Kassel (und Münster?) den Kupferstich und
war seit etwa 1572 in Rom als Stecher tätig, so u. a. auch für die
Metallotheca des Florentiner Arztes Mercati (herausgeg. erst 1717-1719
— die Notiz über E. steht auf S. 229). Er ist 1581 noch in Rom, aber
im gleichen Jahre erstmals in Marburg bezeugt, wo er dann seit 1587
dauernd bis zu seinem 1603 erfolgten Ableben arbeitet. Lessing weist
52 Kupferstiche von ihm nach und als erste datierbare Arbeit eine
Radierung von 1572 (Lessing Nr. 1). Außerdem besitzen wir viele
Medaillen von seiner Hand. Vor allem aber war Eisenhoit ein tüchtiger
und vielbeschäftigter Goldschmied, der von auswärts ehrenvolle Auf-
träge erhielt, so namentlich vom Grafen Kaspar von Fürstenberg und
dessen Bruder Theodor, 1585—1618 Fürstbischof von Paderborn, sowie
dem Landgrafen Wilhelm IV. von Hessen-Kassel, 1567— 1592, wobei er in
den Akten als nburger vnd goltsmid zu Warburg«, bezeichnet wird.
Von den nach Kassel gelieferten Goldschmiedewerken, denen Stiche
und Medaillen für den dortigen Hof zur Seite stehen, hat sich — im
Gegensatz zu den Arbeiten für die Grafen von Fürstenberg — nichts
erhalten.

A. v. Drach im Kunstgewerbeblatt III 1887 S. 124 ff. — Vgl. im allgemeinen J. Lessing,
Die Silberarbeiten von Anton Eisenhoit aus Warburg (1882) S. 5 ff. — Giefers, Die
Silberarbeiten des Marburger Meisters Anton Eisenhut 1880 (nicht eingesehen). —
A. v. Drach in Allgem. D. Biogr. Bd. XLVIII 1904. — Thieme-Becker, Allgem. Lexikon
 
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