JDie gewöhnliche blaue Sudelei, die man in unseren
Galerien dem Claude und Cuyp zuschreibt, und die
natürlichen Himmel von Salvator und beider Poussin
-können keinen Augenblick mit den besten modernen
Werken verglichen werden, weder nach Qualität noch
Durchsichtigkeit.
Während überall, wo es sich um feines Beobachten
und genaues Wissen handelt, in allem, was nicht durch
künstlerische Technik zu erreichen ist, und auf des
Künstlers Erkenntnis und Verständnis der Natur beruht,
— alle Werke der Alten zusammen nur die Produktionen
von Kindern sind, die oft starke Empfindung verraten,
aber zugleich schwach entwickelte Vernunft und man-
gelhafte Beobachtung.
WAHRHEIT DER WOLKEN
1. Cirrus-Region
Die Wolken ändern ihren Charakter je nach der
Höhenlage. Die höchsten Wolken berühren nie, selbst
nicht die höchsten Berge in Europa, und liegen nie
tiefer als 15 000 Fuß. Es sind die bewegungslosen
massenhaften Linien zarten Dunstes, mit dem der blaue
oder offene Himmel gewöhnlich gestreift ist, wenn
mehrere Tage schönes Wetter war. Sie werden vor-
nehmlich charakterisiert durch Symmetrie, scharfe Kon-
turen und außerordentliche Zartheit; durch Menge,
Zahl und zarte Färbungen; durch mannigfaltige Form.
Die alten Landschafter haben nie den leisesten Versuch
gemacht, sie darzustellen. Nur ein Meister hat sich
Galerien dem Claude und Cuyp zuschreibt, und die
natürlichen Himmel von Salvator und beider Poussin
-können keinen Augenblick mit den besten modernen
Werken verglichen werden, weder nach Qualität noch
Durchsichtigkeit.
Während überall, wo es sich um feines Beobachten
und genaues Wissen handelt, in allem, was nicht durch
künstlerische Technik zu erreichen ist, und auf des
Künstlers Erkenntnis und Verständnis der Natur beruht,
— alle Werke der Alten zusammen nur die Produktionen
von Kindern sind, die oft starke Empfindung verraten,
aber zugleich schwach entwickelte Vernunft und man-
gelhafte Beobachtung.
WAHRHEIT DER WOLKEN
1. Cirrus-Region
Die Wolken ändern ihren Charakter je nach der
Höhenlage. Die höchsten Wolken berühren nie, selbst
nicht die höchsten Berge in Europa, und liegen nie
tiefer als 15 000 Fuß. Es sind die bewegungslosen
massenhaften Linien zarten Dunstes, mit dem der blaue
oder offene Himmel gewöhnlich gestreift ist, wenn
mehrere Tage schönes Wetter war. Sie werden vor-
nehmlich charakterisiert durch Symmetrie, scharfe Kon-
turen und außerordentliche Zartheit; durch Menge,
Zahl und zarte Färbungen; durch mannigfaltige Form.
Die alten Landschafter haben nie den leisesten Versuch
gemacht, sie darzustellen. Nur ein Meister hat sich