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sich soviel Mühe gegeben, sie in das Häuschen hin-
einzubekommen, und schließlich habe er es doch nicht
mehr erlebt, sie dort zu sehen, und sei in London
an der Auszehrung gestorben. Sie sprach von ihm
mit Tränen in den Augen. Ich sah mir die Bücher
an, die auf dem Tisch lagen, alle waren abgegriffen.
Ich fand drei Bibeln, drei Gebetbücher, eine Ab-
handlung über das praktische Christentum, eine an-
dere über den Ernst in der Religion und Baxters
'Saint's Rest'. Ich fragte sie, ob sie nur religiöse
Bücher läse. „Keine andern. Es sollte mir leid tun,
wenn man andere Bücher in meinem Hause fände."
Als ich die größte der Bibeln in die Hand nahm,
sagte sie, es sei guter Druck, aber sie sei schlimm
zugerichtet, sie wünschte, sie könnte sie sich neu
einbinden lassen. Das versprach ich ihr zu besorgen
und nahm mit großem Wohlgefallen von ihr Abschied.
Es hatte stark geregnet, während ich in dem Häus-
chen war, aber als ich hinaustrat, hatte der Regen
aufgehört. Gleich darauf erschien jenseits der glitzern-
den Hecken eine leuchtende, streifige Wolkenbank am
westlichen Himmel. Das Herz schwoll mir, so viel
kam mir zurück von dem alten Gefühl für die Berge
dahinten und die Quellen des Morgenlichtes. Schon
trat auch die Sonne heraus, und jedes Rauschen der
Bäume schüttete neues Licht über das Gras. Und
so kam ich ins Dorf und stand an das Kirchhofstor
gelehnt und sah den Schafen zu, wie sie am Gras
nagten und zwischen den Gräbern ruhten (die lagen
 
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