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MACUGNAGA

§ 67. Als ich, 1840, zum ersten Male Florenz sah,
lag die große Straße, die vom Süden her zum Bap-
tisterium führt, noch unverändert da und bestand aus
unregelmäßigen alten Häusern mit gestützten, weit
vorspringenden Dächern. Ich beklagte es aufs tiefste,
als sie 1845 niedergerissen wurde, aber auch dann
noch war das Stadtbild ein solches, wie es sich kei-
ner, der es heute sieht, träumen läßt.
Da war als charakteristisches Merkmal eine Allee der
herrlichsten Zypressen und Lorbeeren, die sich ohne
Unterbrechung von der Porta Romana bis nach Bellos-
guardo hinanzog; von dort ließ sich auf Pfaden, die
im Schatten der Olivenbäume ruhten, oder durch kleine
ländliche Weinberge hindurch nach S. Miniato wandern.
Verlassen, aber noch nicht zerfallen lag die Kirche
da an einem schmalen duftenden Wiesenabhang; male-
risches Unkraut wucherte um ihre Stufen, und um das
Ganze schloß sich eine Rosenhecke. Die lange, an-
steigende Kunststraße zwischen Zypressen hindurch,
nicht so hoch wie die Zypressen der Porta Romana,
 
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