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DER SIMPLON

s 25. Tiefer und tiefer ergreift mich stündlich —
^enn ich, an meinem Kaminfeuer sitzend, im Geist
öle gewohnten Alpenpfade wieder beschreite — das
Staunen darüber, wozu doch der Höchste die Alpen
schuf, wozu er der Gemse ihren leichten Tritt lieh
und den Gentianen ihr Blau — und doch keinem die
Liebe zu ihnen ins Herz gab. Und wozu vor allem
Jener mächtige zentrale Alpenpaß, so wundervoll in
seinem Plan — und doch niemand da, ihn zu beschrei-
ten, es sei denn gezwungenermaßen, bis Napoleon
kam und über ihn hin eine Straße anlegte.
Und auch seither ist er nicht oft mit Freudigkeit be-
schritten worden, obgleich es wahrlich unter den Ge-
birgslandschaften in aller Welt kaum ein zweites sol-
ches Gebilde gibt voll Schönheit und Kraft, reich an
Menschlich Interessantem in seltsam mannigfachen
Abstufungen, als jenen Durchgang mit seinen beiden
Endpunkten Genf und Mailand, seinen beiden lieb-
hchen Seen am Eingang, dem Lac Leman und dem
Lago Maggiore, mit der Vorhalle seiner beiden ge-
 
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