des Königreichs Böhmen. 7-5.
Anno Syb. Die halsstarrigen Böhmen / bcruhctcn
fort aussihren Unglauben vnd Häydnischen Gewohnheiten. Einsmahls
kamen die Eltisten zu sammcn / verbunden sich vntereinander / den Borzi-
wog keines Wegs wieder ins Land anzunehmen. Etliche aber riethcn/vnd
sprachen: Wir wollen vns einen Fürsten vom Pflug hcro/gleich wie vnscre
Vorfahren gethan/wöhlcn. Die ändert sprachen: Wir wöllen vnsere Bo-
then in Bm)cm senden/dz sic den Scügmnr des Hruris Gohn/vnd Gu- cr«T.
cösial Brudern/welchen weyland Hertzog HostiwikaußmLande cntur-
laubt/suchen. Ist er doch aus dem Geschlecht vn Hertzogthumb Bilm/von
der Bila vn ihrer Mutter Raschse/so derLibuschen schwesicr gewescn/hcr-
kommen. Also beschlossen sie/vnd sandten ihre Bothen aus/welche so lang
fucbtten/biß sie ihn/ durch mancherlei) Dolmetzschcr/ fanden. Dnnd als er
kam/nanmi sie ihn gühtlich an/ satzten ihn auffden Fürstlichen Stuel nie-
der/vnd neigten sich vor ihme. Aber das gemeine Dolck war vbcl zu frieden/
das es sich mit seinem Herrn nicht bereden kundtc. Dan/sintemahl er drey-
zehen Jahr in Deutschland gewesen / vnd daselbst kein Böhmisch 'wort ge¬
höret noch geredet/er die Böhmische (sprach gantzvergcssen/also/ das er
auch nicht ein Wort verstünde. Die Deutschen hatten diesem Grägmsse
den Namen gegeben Stillfried. Vnnd keiner aus den Edelen / noch dem
gemeinen Volcke/kundtcbcy ihme etwas außrichten/Sokund erauch
das Volck nicht regieren / noch solches einem andern bcuehlen. Dennoch Em
duldeten die Böhmcn/dicsen Gtummelt Fürstcit/Ichen Monat lang. So m
war dem Gtügm iir auch nichts desto weniger die weile lang/dieweil er fer¬
ner Vnterthancn keincrr verstünde. Aber etliche der beschcydenen/ die seiner
gerne loß sein/dem Borziwog wohl wollen vnd seiner wieder begierig wa-
wn/rcdeten mit dem Dolcke also: Es ist wohl zuucrwundern/was man für-
niinöt / das man dm Bocziwog / von wegen der Christlichen Ordnung/
vnd das er sich Müssen lasseu/hassen thut. ZNeinct man amh/das die Bay-
ern diesen Grägmürum also lang/ohn Taussc / gelitten haben. Es ist ein
gewieß Zeichen das er gemufft sey. Dann/dieweil ime auch der Name vcr-
ändrrt/So ist gewieß / das er der FHristen Ordnung mehr gewohnct/als
der Borziwog/beym Könige in Mehrern/ in etlichen Tagen gelernet hat.
Wird er der Böhmischen Sprach wieder gewöhnen / So sehet nur zu/wie
er vns auffgrcisscn/vnd semeir Glauben lehren wirdt. Es ist in warheit zu
bcsorgelt/so bald dieser Deutscher ein wenig ein wurtzelt/das er vnsereGöt-
ter stümmeln wird. Das gemeine Dolck name diese dieng zu Ohren/ vnd
gaben den Edlen vnd Wladykcn dm willen / das sie mit diesem Hcrtzogcn
ihres gefallens gebären sollen. Als bald gaben die Edlen ihrem Hertzogcn/
durch einen Procuratore/ so Deutsch vnBöhmisch kondte/ zuuemehmen/
das er das Land Bayern wieder einnehmen möchte/welcher damit wohl Stcllfn«r»
zu frieden war Also schäncktcn sic ime Hunden Marck Silbers / vnnd A
Drey Marck Goldes/ vnnd ordneten ihme Ehrliche Gefärten zu / die ihn
M Bayern bcleitctem
O st Anno
Anno Syb. Die halsstarrigen Böhmen / bcruhctcn
fort aussihren Unglauben vnd Häydnischen Gewohnheiten. Einsmahls
kamen die Eltisten zu sammcn / verbunden sich vntereinander / den Borzi-
wog keines Wegs wieder ins Land anzunehmen. Etliche aber riethcn/vnd
sprachen: Wir wollen vns einen Fürsten vom Pflug hcro/gleich wie vnscre
Vorfahren gethan/wöhlcn. Die ändert sprachen: Wir wöllen vnsere Bo-
then in Bm)cm senden/dz sic den Scügmnr des Hruris Gohn/vnd Gu- cr«T.
cösial Brudern/welchen weyland Hertzog HostiwikaußmLande cntur-
laubt/suchen. Ist er doch aus dem Geschlecht vn Hertzogthumb Bilm/von
der Bila vn ihrer Mutter Raschse/so derLibuschen schwesicr gewescn/hcr-
kommen. Also beschlossen sie/vnd sandten ihre Bothen aus/welche so lang
fucbtten/biß sie ihn/ durch mancherlei) Dolmetzschcr/ fanden. Dnnd als er
kam/nanmi sie ihn gühtlich an/ satzten ihn auffden Fürstlichen Stuel nie-
der/vnd neigten sich vor ihme. Aber das gemeine Dolck war vbcl zu frieden/
das es sich mit seinem Herrn nicht bereden kundtc. Dan/sintemahl er drey-
zehen Jahr in Deutschland gewesen / vnd daselbst kein Böhmisch 'wort ge¬
höret noch geredet/er die Böhmische (sprach gantzvergcssen/also/ das er
auch nicht ein Wort verstünde. Die Deutschen hatten diesem Grägmsse
den Namen gegeben Stillfried. Vnnd keiner aus den Edelen / noch dem
gemeinen Volcke/kundtcbcy ihme etwas außrichten/Sokund erauch
das Volck nicht regieren / noch solches einem andern bcuehlen. Dennoch Em
duldeten die Böhmcn/dicsen Gtummelt Fürstcit/Ichen Monat lang. So m
war dem Gtügm iir auch nichts desto weniger die weile lang/dieweil er fer¬
ner Vnterthancn keincrr verstünde. Aber etliche der beschcydenen/ die seiner
gerne loß sein/dem Borziwog wohl wollen vnd seiner wieder begierig wa-
wn/rcdeten mit dem Dolcke also: Es ist wohl zuucrwundern/was man für-
niinöt / das man dm Bocziwog / von wegen der Christlichen Ordnung/
vnd das er sich Müssen lasseu/hassen thut. ZNeinct man amh/das die Bay-
ern diesen Grägmürum also lang/ohn Taussc / gelitten haben. Es ist ein
gewieß Zeichen das er gemufft sey. Dann/dieweil ime auch der Name vcr-
ändrrt/So ist gewieß / das er der FHristen Ordnung mehr gewohnct/als
der Borziwog/beym Könige in Mehrern/ in etlichen Tagen gelernet hat.
Wird er der Böhmischen Sprach wieder gewöhnen / So sehet nur zu/wie
er vns auffgrcisscn/vnd semeir Glauben lehren wirdt. Es ist in warheit zu
bcsorgelt/so bald dieser Deutscher ein wenig ein wurtzelt/das er vnsereGöt-
ter stümmeln wird. Das gemeine Dolck name diese dieng zu Ohren/ vnd
gaben den Edlen vnd Wladykcn dm willen / das sie mit diesem Hcrtzogcn
ihres gefallens gebären sollen. Als bald gaben die Edlen ihrem Hertzogcn/
durch einen Procuratore/ so Deutsch vnBöhmisch kondte/ zuuemehmen/
das er das Land Bayern wieder einnehmen möchte/welcher damit wohl Stcllfn«r»
zu frieden war Also schäncktcn sic ime Hunden Marck Silbers / vnnd A
Drey Marck Goldes/ vnnd ordneten ihme Ehrliche Gefärten zu / die ihn
M Bayern bcleitctem
O st Anno