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Hájek z Libočan, Václav; Sandel, Johannes [Editor]
Böhmische Chronica VVenceslai Hagecii: Von Vrsprung der Böhmen von irer Hertzogen vnd Konige Graffen Adels vnd Geschlechter Ankunfft ... (Band 1) — Brüx, 1598

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https://doi.org/10.11588/diglit.15785#0417

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sich genömmen/vnd auff die Jagt geritten: Als aber das Roß vnter ihm
chcw worden/vnd Mit jhme widerseinen Willen/Htn vnd her gelauffen/so
ange/biß er mdlich herunter gefallen/ da haben sich die Hunde vber ihn ge-
macht/vnd so lange gebrssett/biß das sie ihn (das auch nichts vbcrbliebcn)
vmbgebracht vnd gefressen. Als die Bischoffe/Prelaten/Graffen/Herrn
vnd Ritterschafft des Königreichs Polen endlich vernommen / das der
grimmige lZolesi-us vmbkommen/kamen sie zusammen/m;d nach laug
gehaltenem Rahtschlag/wöhleten sie VVlLMlLum , Lok-liai Brudem/
welcher von etzlichen Herman geheissen / zum Könige. Also nam er das
Regiment des Königreichs Polen auffsich/Vnd wiewohl er sich einen Kö-
nigin Polen geschrieben/Soist er doch niemahls gckrönet worden. VVl?.-
<Zlll2v8 fertigte einen Orarorcm.ausden Krakawischcn Lsnoniclr.mitNa
mm Lampert Habdanck/ab gen Rom/das er den Bapst feinet wegen bit-
ten wölle/hiemit das Ampt der Messen widerumb nachgelassen werden
inöchte. Der Bapst gab/affffdes Königes VVlaö.liiLi Bitt/seincn Wil-
len drein/Vnd dieweil er sähe / das Lampcrtus HabDauck/cin gelährtcr
Mannvnd außbündigerOrLcor war/besohl er ihme/md beffettiget cs
mit seinen Brieffen/ das er die S tellc 8. 8rÄ,nliLi verwesen / vnd Bischoff
znKrakawsetnsoltc.
Desselben Wahres/ kamen die Horneinbsten des Königreichs Polen
zusammen/vnd betrachteten/damit durch Königs Lolcttsl That/das Kö-
nigliche Geschlecht in Polen nicht vntcrgicnge / Fertigten verwegen eilte
ansehmliche Botschafft ab /an König V Vrach^um, m Böhnrcn / begeh-
rende/ das er seine Tochter ihrem Mwerwöhkem Könige V ViääaiÄS
zum Gemahel geben wolte. König V Vbcrahtfragele sich mit
den seinen/vnd gab zur Antwort/ das er es genre thun wolte. Dessen ist
die Königin Swätawa / V Vrarisl«, Gemahel / die Gröste Verfügerin
gewesen. Dann wiewohl sie ihre Stieffnmtter war/ so hatte sie sie doch
nicht anders als ihre Leibliche Tochter geliebet. Also wurd ihme diese schö-
ne Fungfraw/ mit Namen Judith / zum Gemahel gegeben/wclchc König
V VrLcittgi vorig Gemahel Adelhert/so eine Tochter Weyland Königes
^näccA' in Hungern gcwesen/gcbohren. Dann dieser erste König in Böh-
men drey Gcmahle gehabt: Die Erste hieß Ambona/dte ander Adelheid
vnd die Dritte Gwarawa/welche die Polen Gwmtochna geheissen/des
Königes aus Polen Schwester.
Anno 109 r. Zu Varis; in Franckmch / da dann
dazumahl die hohe Schul gewesen vnd noch / trug sichs also zu. Vnter
dm Scuäiolis war ein gclährter eines Tugendhafftigen Lebens/
vn wie man ihn dafür hielt/ein Heyliger Man/ Derselbe starb/vm deßwe-
gm dan fast alle die Gelahrten trawretemSein Lcichnü wurd m die Kirche
gttragcn/vn wurde darüber/wie gebräuchlichen/gcsungen.Da satzte er sich
auff der Bahr auff vnd sprach: Ich bin für dem gerechten Gericht Gottes
Ii iij angeklagtz
 
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