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— 56 —

dieses Ringes bringst. Und nun befestige sie zwischen dem Heisch und
dem Ring, so daß der Ring außerhalb der Binde liegt, und du zwischen
Binde und Gesicht einen Raum von zwei Fingerbreite hast, oder weniger,
wie du den Teig zum Modellieren der Größe nach haben "willst. Ich sage
dir, daß du hierauf zu gießen beginnen mußt.

Auf welche Weise man für das Athmen der Person
sorgt, deren Gesicht man abgießt.

Cap. ws Du mußt dir von einem Goldschmiede zwei Röhrchen von Messing

oder Silber machen lassen, welche oben rund und mehr offen sind, als
unten, so wie eine Trompete. Ein jedes von der Länge einer Spanne
beiläufig, einen Finger breit, so leicht als möglich gearbeitet. Auf der
andern, untern, Seite sollen sie dergestalt gemacht sein, wie die Nasen-
löcher stehen, aber soviel kleiner, daß sie aufs Härchen in diese Löcher
passen, ohne daß die Nase sich zu öffnen brauchte. Und lasse sie mit
zahlreichen Meinen Löchern durchbohren, von der Mitte bis unten und
sie seien verbunden. Am Fuße aber, wo sie in die Nase kommen, seien
sie kunstvoll geteilt eine von der andern, weil daselbst jener Teil des
Fleisches ist, welcher zwischen dem einen .und andern Nasenloche sich
befindet.

Wie mau über dem Lebenden den Gips zum Abgüsse gibt,
wie man ihn wegnimmt
und aufbewahrt und ihn in Metall ausführt.

Cap. 184 Ist dieses vollendet, so lege den Mann oder die Frau umgekehrt hin

und gib ihm die Röhrchen in die Nasenlöcher und er halte sie sich selber
mit der Hand. Habe Bolognesischen oder Volterranischen Gips, der
zubereitet ist, und gekocht, frisch und gut gesiebt. Habe neben dir laues
Wasser in einer Schale und gib schleunig den Gips in dieses Wasser.
Mache, daß er geschwind aufsaugt. Und mache es nicht zu viel, noch
zu wenig flüssig. Nimm ein Trinkgefäß. Nimm von dieser Zusammen-
setzung und bedecke und erfülle damit das Antlitz ringsherum. Hast du
es überall gleichmäßig voll, so verwahre die Augen, um sie nicht mit
dem ganzen Gesichte zu bedecken. Lasse Mund und Augen verschlossen
sein, nicht allzustark, denn es ist unnötig, aber so, wie wenn man schläft.
Und wenn der leere Raum über der Nase einen Finger breit voll ist,
 
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