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Das Schlingen- und Netzmotiv im Glanben und Brauch der Völker 59

Nachträge

S. 15 Z. 9. Der an der Bute befestigte Strick, womit
der Australier den Zauber gegen seinen Feind vorgenommen
hat, wird, wenn der Feind krank geworden ist, langsam ver-
brannt. Mit der Vernichtung dieses Strickes schwindet auch
das Leben des Gegners bald dahin (B. Spencer und Gillen
Across Australia 1912, II 347).

S. 16. In einer babylonischen, gegen die Feinde gerichteten
BeschAvörungsformel heißt es: „Zur Erhebung eurer Hände
habe ich mich in einen dunkelblauen Schleier gehüllt . .. ich
habe die Zauberbinde vervollkommnet" (F. Lenormant, Magie
und Wahrsagekunst, Deutsche Ausg. S. 48). Diesen Aber-
glauben haben also die babylonischen Juden übernommen,
vgl. Ez. 13, 18—21.

S. 17. In der Joruba-Sprache hat das Wort edi "Binden3
auch die Bedeutung 'Zauber', ebenso wie das Ewe-Wort vö-
sesa 'Amulett3 eigentlich 'das Umbinden3 bedeutet (A. B. Ellis
Yoruba-speaking peoples, London 1894, 118).

S. 17 Anm. 3. In einer mittelalterlichen Zauberformel,
mittels deren man in Deutschland einen Dieb zum Stehen oder
Herausgeben des gestohlenen Gutes zwingen konnte, heißt es:
„Da sprach unsere liebe Frau zu St. Peter: bind Peter bind!
Da sprach St. Peter: Ich habe gebunden mit einem Band,
mit Christi seiner Hand: als sind meine Diebe gebunden mit
Christi selbst Händen" (H. B. Schindler, Aberglaube des Mittel-
alters 1858, 122).

S. 18 Anm. 5. In Böhmen darf der Faden, womit man
eine Wunde verbindet, nicht mit einem Knoten zugeknüpft
werden, da dieser die Heilung verhindert (Wuttke, Deutscher
 
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