Scherf, Johann Christian Friedrich [Hrsg.]; Meyersche Buchhandlung [Hrsg.]; Meyer'sche Hofbuchhandlung [Hrsg.]: Lippisches Dispensatorium: Aus der lateinischen Urschrift verdeutscht, verbessert und vermehrt (1. Theil) (Lemgo: in der Meyerschen Buchhandlung, 1799) [VD18 90785266]

Arzeney • «, Apstbekermittel aut dem Pflanzenr, 313
Wurzel und Strunk, der insgemein die Geftalt eines
halben Hutes von einem Pilz hat, desien Grundfläche
länger und breiter als die Spitze, und nach Beschas-
seaheit der Rinde, auf welcher er gewachsen, glatt
oder uneben ist. Doch ist seine Geftalt nicht immes
genau dieselbe, die halbe Ellipse, welche er bildet,
scheint nicht immer durch die längere Axe, sondern zu-
weilen auch durch den Durchmesser getheilt, zuweilen
ragt ein Theil über den Umkreiss der Ellipse hervor,
und endigt sleh in einen Winkel, zuweilen ist ein Segment
daranausgeschnitten, bald Hellt er kleine Monden, bald
halbe Zirkel, bald Quadranten, bald diese oder jene
Zirkelsegmente vor. Der Körper des Schwammes ist an
der Grundfläche dick, wird aber gegen den Rand zu all«
mählig dünner; seine Oberfläche ist mittelmässig gepol-
fiert oder gewölbt, zuweilen hat sie unregelmässige
Ungleichheiten oder Knoten; mit dem Vergrösserungs-
glas entdeckt man, besonders bey jungen Schwämmen,
feine, kurze, dunkle Haarbüschel auf der Oberssäche,
bey ältern hingegen ist sie kahl. Der Rand des Schwam-
mes ist ungetheilt, und nur seiten hat er kaum merk-
liche Lappen, zuweilen ist er scharf, insgemein aber
stumpf, östers ist er aber nach der Trocknung aufge-
schwollen, und ragt über die ihm zunachft besindlichen
Löcher hervor. Inwendig ist er nach der Oberssäche
zu dicht und feft wie Leder, nach der Unterfläche hin
besteht er aus einer Menge von Röhrchen, die dicht an
einander liegen, theils rund, theils eckicht und von
verschitdener Weite sind. Aus der untern Seite ist der
X a Wei-