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Scherf, Johann Christian Friedrich [Hrsg.]; Meyersche Buchhandlung [Hrsg.]; Meyer'sche Hofbuchhandlung [Hrsg.]
Lippisches Dispensatorium: Aus der lateinischen Urschrift verdeutscht, verbessert und vermehrt (1. Theil) — Lemgo: in der Meyerschen Buchhandlung, 1799 [VD18 90785266]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49593#0342

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Weiden schwamm bald etwas ausgehöhlt, bald eben,
bald in der Mitte etwas erhaben, und mit einer Menge
kleiner, runder oder eckichter Löcher versehen, wel-
ches die Mündungen des röhrichten Theils der innern
Substanz sind, zuweilen ssiessen einige Röhrchen gleich-
sam zusammen, und bilden kleine gebogene Linien,
oft ragen auch einige Röhrchen, zumal nach der Grund-
fläche zu, über die übrigen beträchtlich hervor. Ins-
gemein ist der Rand, oft auch die Substanz des Schwam-
mes mit fremden Körpern, z. B. Stückchen Rinde,
Aestchen, Blättern verwachsen. Seine obere Fläche ift
milchweiss oder weissgelblich, die untere bisweilen
gelbbräunlich; die innere dichte Subftanz ist immer
schön milchweiss und gelbbräunlich untermischt. Er
riecht, zumal wenn er frisch ist, sehr angenehm balsa-
misch, dem Anis und der Florentinischen Veilchenwur-
zel ähnlich, wenn man den getrockneten Schwamm ein
wenig anfeuchtet , so zeigt sich dieser Geruch zwar
wieder, aber lange nicht so ftark; wenn man den
Weidenschwamm einige Zeitlang kaut, so schmeckt er
zuweilen säuerlich, hernach etwas bitter, zuweilen
aber blos gelind bitter. Er wird im Ausgang des Herb-
ftes und den ganzen Winter hindurch gesammlet, denn
im Sommer wird er von Würmern angefressen, oder
er sault und wird schwarz; sogleich beym Einsammlen
muss man ihn von den fremden mit ihm verwachsenen
Körpern, Baumrinden , Blättern oder Aestchen, befreyen
und reinigen, auch muss er so frisch als möglich nach
der im aten Theil dieses Dispensatoriums gegebenen
Vor-
 
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