I. Die Texte
A.
1. Allgemeines
In der vorliegenden Arbeit sind die Fragmente sämtlicher Handschriften der Ber-
liner Sammlung ostturkistanischer Sanskrittexte, deren Inhalt sich mit einiger
Sicherheit als Stotra bestimmen ließ, wiedergegeben, soweit sie nicht zu den beiden
Hymnen Mätrcetas gehören*). Da die Handschriften meist nicht nur Stotras, sondern
auch sonstige nicht-kanonische Verse verschiedenster Art enthalten, wie Jätaka-
bearbeitungen, Lehrverse usw., sind auch solche Texte, soweit sie sich in Stotra-
handschriften finden, in die Textwiedergabe aufgenommen^).
Leider ist die Zahl der Handschriften, die Stotras enthält, sehr gering im Vergleich
mit anderen Werken wie etwa dem oder den Hymnen Mätrcetas^), von
denen Handschriften in großer Zahl vorliegen. Gerade die vom poetischen Stand-
punkt aus wertvollsten Werke (Textbearbeitung F—K) sind nur in einer Hand-
schrift vertreten. Lediglich das d/rniaT/ax/UDU, das in II Handschriften vorliegt, das
(7?ü)AtH%.S'Muu (8 Handschriften) und das (5 Handschriften)/)
scheinen in Ostturkistan ebenso beliebt gewesen zu sein wie die Stotras des Mätrceta.
Die Fundbezeichnungen sind leider auf einem Teil der Handschriften nicht mehr
erhalten. Bemerkenswert ist, daß das (Rü)AM^^uua, das einen stark mahäyäni-
stischen Charakter zeigt, sich in keiner der in Kyzil gefundenen Handschriften findet,
während das sowohl in Sorcuq als auch in Kyzil bekannt war.
Die Handschriften sind auf Papier in den Charaktern der späteren nordturkista-
nischen Brähml geschrieben; einige Texte weisen den archaischen Typus auD). Diese
älteren Texte haben die Konsonantenverdoppelung in Verbindung mit r, die aber
nicht immer konsequent durchgeführt ist. In den späteren Handschriften findet sich
diese Verdoppelung nur selten^). Auffällig ist die Verdoppelung eines rr vor r/ in
Nr. 1241 p?irw?/uw).
Die Schreibeigentümlichkeiten, die rn den in älterer Schrift geschriebenen Hand-
schriften seltener sind, sind im wesentlichen dieselben wie in den anderen ostturkis-
1) Von den Mätrceta-Handschriften ist, neben drei Biättern der Nummern 1350 bzw. 1332
(vergl. S. 24 Anm. 1), iediglich die Handschrift Nr. 1249 aufgenommen (im Text 207—210), weii
sie neben dem Satapancäsatka ein weiteres Stotra enthäit.
2) Im Text Nr. 29—38, 83—84, 97—98; vgl. Textbearbeitung im Anhang.
3) Vgi. die Beschreibung der Handschriften S. 24ff.
4) Textbearbeitung C, D, E.
5) Nr. 1223, 1232, 1234, 1238, 1244.
6) Vgi. Waidschmidt, Bruchstücke des Bhiksuni-Prätimoksa, S. 19.
A.
1. Allgemeines
In der vorliegenden Arbeit sind die Fragmente sämtlicher Handschriften der Ber-
liner Sammlung ostturkistanischer Sanskrittexte, deren Inhalt sich mit einiger
Sicherheit als Stotra bestimmen ließ, wiedergegeben, soweit sie nicht zu den beiden
Hymnen Mätrcetas gehören*). Da die Handschriften meist nicht nur Stotras, sondern
auch sonstige nicht-kanonische Verse verschiedenster Art enthalten, wie Jätaka-
bearbeitungen, Lehrverse usw., sind auch solche Texte, soweit sie sich in Stotra-
handschriften finden, in die Textwiedergabe aufgenommen^).
Leider ist die Zahl der Handschriften, die Stotras enthält, sehr gering im Vergleich
mit anderen Werken wie etwa dem oder den Hymnen Mätrcetas^), von
denen Handschriften in großer Zahl vorliegen. Gerade die vom poetischen Stand-
punkt aus wertvollsten Werke (Textbearbeitung F—K) sind nur in einer Hand-
schrift vertreten. Lediglich das d/rniaT/ax/UDU, das in II Handschriften vorliegt, das
(7?ü)AtH%.S'Muu (8 Handschriften) und das (5 Handschriften)/)
scheinen in Ostturkistan ebenso beliebt gewesen zu sein wie die Stotras des Mätrceta.
Die Fundbezeichnungen sind leider auf einem Teil der Handschriften nicht mehr
erhalten. Bemerkenswert ist, daß das (Rü)AM^^uua, das einen stark mahäyäni-
stischen Charakter zeigt, sich in keiner der in Kyzil gefundenen Handschriften findet,
während das sowohl in Sorcuq als auch in Kyzil bekannt war.
Die Handschriften sind auf Papier in den Charaktern der späteren nordturkista-
nischen Brähml geschrieben; einige Texte weisen den archaischen Typus auD). Diese
älteren Texte haben die Konsonantenverdoppelung in Verbindung mit r, die aber
nicht immer konsequent durchgeführt ist. In den späteren Handschriften findet sich
diese Verdoppelung nur selten^). Auffällig ist die Verdoppelung eines rr vor r/ in
Nr. 1241 p?irw?/uw).
Die Schreibeigentümlichkeiten, die rn den in älterer Schrift geschriebenen Hand-
schriften seltener sind, sind im wesentlichen dieselben wie in den anderen ostturkis-
1) Von den Mätrceta-Handschriften ist, neben drei Biättern der Nummern 1350 bzw. 1332
(vergl. S. 24 Anm. 1), iediglich die Handschrift Nr. 1249 aufgenommen (im Text 207—210), weii
sie neben dem Satapancäsatka ein weiteres Stotra enthäit.
2) Im Text Nr. 29—38, 83—84, 97—98; vgl. Textbearbeitung im Anhang.
3) Vgi. die Beschreibung der Handschriften S. 24ff.
4) Textbearbeitung C, D, E.
5) Nr. 1223, 1232, 1234, 1238, 1244.
6) Vgi. Waidschmidt, Bruchstücke des Bhiksuni-Prätimoksa, S. 19.