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Schönhuth, Ottmar Friedrich Heinrich
Chronik des ehemaligen Klosters Reichenau, der ersten Pflanzschule süddeutscher Bildung, Wissenschaft und Kunst: e. Beitrag zur schwäbischen Geschichte aus handschriftlichen Quellen dargestellt — Freiburg i. B.: Waizenegger, 1836

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https://doi.org/10.11588/diglit.51060#0031
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xxm

Dieß die merkwürdigeren Grabmäler, an denen
die Figuren noch aufzufinden, wenn auch die In-
schriften nimmer lesbar sind.
Wir treten fetzt in die Sakristei, wo die wichtig-
sten Alterthümer aufbewahrt sind.
1) Die Reliquien des h. Markus in einem silbernen
und vergoldeten Sarge von schöner Arbeit. Aus-
serdem noch 6 bis 7 alte Reliquien-Sarge.
2) Eine Urne von weißem Marmor, welche durch
Simon Bardo im Jahr 910 auf die Reichenau
kam. Angeblich ein Krug von der Hochzeit zu
Kana.
Z) Ein sogenannter Smaragd von 28 Pfund, der
aber nichts als ein Glasfluß von ausserordent-
licher Größe ist.
ü) Ein Evaugelienbuch auf Pergament ohne Jahr-
zahl, wohl noch aus dem Ende des X. Jahr-
hunderts. Der Band hat ein silbernes und ver-
goldetes Beschläge mit schönen Figuren in ge-
triebner Arbeit.
5) Ein (Ziborium von Elfenbein mit schönen ge-
schützten Figuren.
6) Ein Abtsstab, sl'eäum) aus dem XIV. Jahrhun-
dert, mit der Umschrift: „ Mangold von Brandts."
7) Eine Monstranz vom Jabr 1688 mit einer Menge
von Edelsteinen besetzt, und von schönen Emaille-
gemälden umgeben.
8) Ein Zahn, in Gold gefaßt, mit einem goldnen
Kettlem sammt Ring, mit der Aufschrift: den8
A. HIaroi kvanKelistae.
9) Ein Meßgewand mit einer sehr alten Stickerei,
den Gekreuzigten darstellend. Die Arbeit möchte
wohl noch aus dem Xl. Jahrhundert seyn.
Dieß die Merkwürdigkeiten der Klosterkirche, die
schon darum eines Besuches wohl werth ist. Von der
Kirche aus steigen wir in das weitläufige Kloster-
 
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