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https://doi.org/10.11588/diglit.29908#0243
208
Y. Der Churriguerismus
einer Überfülle von Ornamenten, legte hinter den Hochaltar den erhöhten, mit einem
Rundbogen nach dem Hochaltar und der tiefer liegenden Kirche sich öffnenden
camarin por los Moros an, eine sehr reiche, ovale Reliquienkapelle, baute die
Haupttreppe des Hospitals und vor allem die reiche Schauseite der Kirche. Den
ganzen Schmuck der Fassade häufte er auf die Mittelachse mit dem Portal und
die beiden Tiirme. Letztere zeigen eine starke Anlehnung an Ghurrigueras Bene-
diktiner-Kirche Nuestra
Senora de Montserrat in
Madrid. Die Portalachse
versah er in jedem Ge-
schoß mit je vier korin-
thischen Säulen auf hohen
Postamenten, verkröpfte
darüber das Gesims und
stellte in die Achsen
Rundbogennischen mit
Statuen; die Fläche ist
darch Ornament helebt.
Neben diesem reichen
Mittelmotiv sitzt in der
ganz glatt gehaltenen
Mauer je ein kräftig um-
rahmtes Fenster.
Persönlicher, eigen-
artiger ist sein 1741 ge-
fertigter, nach Francisco
de Paula Vallador erst
1793 für 200000 Peseten
vollendeter Entwurf für
die Außenseite des T r as-
c o r o d e r K a t h e d r a 1 e
in Granada (Abb. 136).
Die Außendekoration der
in das Langhaus einge-
bauten Ghoranlagen war
durch die vollkommene
Freiheit von beinahe allen
hemmenden praktischen
Anforderungen und die
reichen, stets zur Ver-
fügung stehenden Geld-
mittel, eine besonders
dankbare Aufgabe. Bacla
gliederte durch korin-
thische Pilaster mit vor-
gestellten, an die Platereske erinnernden kandelabersäulenartigen Gebilden die
Wand in fiinf Achsen, deren mittelste eine reichumrahmte Rundbogennische mit
einer Pietä, die vier anderen unten Rundbogennischen mit Agustin Veras Bischofs-
statuen und darüber Fensteröffnungen enthalten. Der durch verschiedenfarbige
Intarsien gesteigerte Formenreichtum, die in wilder, unruhiger Linie geführten,
verkröpften und gebrochenen Gesimse und Fensterumrahmungen, sowie die eigen-
artigen, vor der Brüstung aus dem Gesims herauswachsenden, in reinem Linien-
Abb. 135 La Colegiata in Granada Portal
Y. Der Churriguerismus
einer Überfülle von Ornamenten, legte hinter den Hochaltar den erhöhten, mit einem
Rundbogen nach dem Hochaltar und der tiefer liegenden Kirche sich öffnenden
camarin por los Moros an, eine sehr reiche, ovale Reliquienkapelle, baute die
Haupttreppe des Hospitals und vor allem die reiche Schauseite der Kirche. Den
ganzen Schmuck der Fassade häufte er auf die Mittelachse mit dem Portal und
die beiden Tiirme. Letztere zeigen eine starke Anlehnung an Ghurrigueras Bene-
diktiner-Kirche Nuestra
Senora de Montserrat in
Madrid. Die Portalachse
versah er in jedem Ge-
schoß mit je vier korin-
thischen Säulen auf hohen
Postamenten, verkröpfte
darüber das Gesims und
stellte in die Achsen
Rundbogennischen mit
Statuen; die Fläche ist
darch Ornament helebt.
Neben diesem reichen
Mittelmotiv sitzt in der
ganz glatt gehaltenen
Mauer je ein kräftig um-
rahmtes Fenster.
Persönlicher, eigen-
artiger ist sein 1741 ge-
fertigter, nach Francisco
de Paula Vallador erst
1793 für 200000 Peseten
vollendeter Entwurf für
die Außenseite des T r as-
c o r o d e r K a t h e d r a 1 e
in Granada (Abb. 136).
Die Außendekoration der
in das Langhaus einge-
bauten Ghoranlagen war
durch die vollkommene
Freiheit von beinahe allen
hemmenden praktischen
Anforderungen und die
reichen, stets zur Ver-
fügung stehenden Geld-
mittel, eine besonders
dankbare Aufgabe. Bacla
gliederte durch korin-
thische Pilaster mit vor-
gestellten, an die Platereske erinnernden kandelabersäulenartigen Gebilden die
Wand in fiinf Achsen, deren mittelste eine reichumrahmte Rundbogennische mit
einer Pietä, die vier anderen unten Rundbogennischen mit Agustin Veras Bischofs-
statuen und darüber Fensteröffnungen enthalten. Der durch verschiedenfarbige
Intarsien gesteigerte Formenreichtum, die in wilder, unruhiger Linie geführten,
verkröpften und gebrochenen Gesimse und Fensterumrahmungen, sowie die eigen-
artigen, vor der Brüstung aus dem Gesims herauswachsenden, in reinem Linien-
Abb. 135 La Colegiata in Granada Portal