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von den verschiedenen, sehr reichen Sandsteinepitaphen aus
der Zeit um 1600 kann dagegen keines dem Hake zugeichrieben
werden. Es sind Stendaler Arbeiten, deren eine die Signatur
des Rünstlers II X trägt, der auch in St. Marien mit verschie-
denen Werken vertreten ist.
Die Pfarrkirche Gr. Perri.
Die Gründung von St. Petri ist um die Mitte des 1;. Jahr-
hunderts erfolgt, als Pfarrkirche der gleichnamigen Vorstadt,
die gegen i;o6 in den Stadtbezirk einbezogen wurde. Von der
ersten Anlage, einem Granitquaderbau, der wahrscheinlich nicht
vollendet war oder teilweise wieder zerstört wurde, haben sich
Teile in der Gstwand des Südseitenschiffcs und, mit einem rund
bogigen Portal, in der Lhorsüdwand erhalten. Auch das ein-
gewölbte Untergeschoß des quadratischen Westturmes durfte
noch dem Grllndungsbau angehören.
Von einer Bautätigkeit an der 'Kirche haben wir Nachrichten
seit -rSS. Dieser Zeit gehört im wesentlichen die Ausführung
des bestehenden Langhauses an, einer dreischiffigen, vierjochi-
gen Halle mit busigen Rreuzrippengewölben auf Achteckpfei-
lern. Vielleicht wurden die Außenmauern, deren unterer Teil
aus Feldstein besteht, von der ersten Anlage verwendet oder
zumindest das alte Material benutzt, während die oberen Wand-
teile und der innere Ausbau in Ziegelsteinen ausgeführt wor-
den sind. Der Westturm wurde in das Schiff einbezogen und, S2
in zwei Bauabschnitten, in Backsteinmaterial vollendet. Der
prachtvolle kupfergedeckte Helm ist )?S3 erneuert worden.
In unmittelbarem Anschluß an den Langhausbau fand eine
Erneuerung des Thores statt, dessen Hochaltar izoS geweiht
wurde. Der einschiffige, zweijochige Raum mit Rreuzrippen-
gewölben schließt mit einer Apsis über vier Achteckseiten. Auch
hier ist das alte Feldsteinmaterial wieder benutzt worden. Rur;
vor der Mitte des 14. Jahrhunderts entstand an der Nordseite
des Thores die rechteckige, gewölbte Sakristei.

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