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jpuptljt aom Ijoft

wenigen fahren in dem 6cke Klofter-
gang gelegenen I)aufe Südermarkt Hr. 8
erhalten; dies I)aus foll ju Hnfange des
16. Jahrhunderts Damen 3anfen, dem
Tater des letzten Mönches und Stifters
der Cateinfcbule Cüdke Hamann gehört
haben; der TcitUcbc Hnbau war in facb-
werk aufgeführt und war mit derben, vor-
trefflichen Schnitzereien im Stile der Spät-
gotik an Ständerwerk und Knaggen ver-
liert. Das alte Kompaftorat $u St. Dicolai,
das nach dem Brande von 1485 erbaut
wurde, war gleichfalls ein facbwerkbau.
Die Gepflogenheit, die f)äufer in facbwerk
aufzuführen, ift auch in den folgenden Jahr-
hunderten weitergeübt worden. Die gegen
den Berg gebauten Käufer — alfo an der
Kleftfeite gelegenen — des I)auptftraßen-
juges waren faTt alle f acbwerkbäufer und
boten mit ihren überkragenden Oberge-
fcboffen noch bis in die achtziger Jahre ein
fcbr maleriTcbcs Straßenbild' desgleichen
waren die meiften Käufer der Heben-
ftraßen im f acbwerk aufgeführt.

3m Caufe des 16. Jahrhunderts tritt
dann neben dem facbwerkbaus das maf-
five Steinbaus mehr und mehr hervor.
Kler an alten Käufern ?u lefen vermag,
wird in ihnen ftets die UUrtfcbaftsge-
fcbicbte des eigenen Ortes wiedergefpiegelt

flur im lErDgtftljof!

feben, d. b. nur ?u Zeiten gefunder wirt-
fcbaftlicber VerbältniTfe ift eine Marke
Bautätigkeit geübt worden, flensburg
war ftets eine I)andelsftadt; es trieb
I)andel ?u See und I)andel über Cand.
Dankwert berichtet, daß die flensburger
Kaufleute die frankfurter Steffen und
Ceipjiger Märkte bcfucbten und ^einrieb
Rantzau meldet, daß flensburg im 16.
Jahrhundert über 200 Schiffe in See fen-
den konnte. Der Handel ging nach Däne-
mark, Dorwegen, Schweden, Jsland, nach
Moskau und Hrcbangelsk. Gebandelt
wurde mit Kaken, Salj, 'Klein, Branntwein
und getrockneten fifeben. Ueberland ging
der Fjandel bis (Stderftedt und Ditbmar-
Tcben und bis weit nach Jütland hinauf.
Das Blühen des f lensburger Handels vom
14. bis 17. Jahrhundert war begründet in
der privilegierten Handelsfreiheit, die fieb
auf alle Klaren erftreckte. Klenn I)einricb
Rantzau 1596 meldet, daß in flensburg
keine öffentlidien Märkte veranftaltet
wurden, weil dort beftändig ein großer
Zufluß von Kaufleutcn vorbanden war,
fo wird die Grneuerung der Stadt, welche
im Husgang des 16. Jahrhunderts lebhaft
einfetjte und in vielen Deubauten erkenn-
bar wurde, eine folge des allgemeinen
Kloblftandes und des erfolgreich betrie-
 
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