}äb\t, wie in Cöaldcmar Scbmorlebers
phantaTie aus dem nichts, aus dem Meinen
trivial-grotesken Grlebms, das in einen
albernen Kolportageroman ?u gehören
Tcbcint, unter gewaltTamer HusTcbaltung
der nüchternen Vernunft eine rührTam ro-
mantiTcbe GeTcbicbte wird, fo entbehrt doch
auch dieTe Statte ebenTo wie die vorberge-
nannte, mit der ?utammen Tie das Dovellen-
bändcben „6 l ü ch s r i 11 e r" ausmacht,
jenes aus den liefen heraushängenden
Untertons, der die oben eingebender er-
wähnten Dichtungen ju unvergeßlichen 6r-
lebniTTen macht.
Jn der gleichen Zeit, wo all dieTe üo-
vellen Ravemanns entTtanden, im Jahr-
Zehnt von 1902 bis 1013, erwucbTen dem
Dichter in Ttändigem Ringen um die letzte
Formgebung für Teinc GeTicbte auch die
beiden Romane, die er bisher vorgelegt
bat; einer, der den deutfcben flßenfcben an
Ticb, und einer, der vor allem den RünTtler
darftellt und offenbart. „S cb ö n h e i t"
nennt Ravcmann diefen letzteren und gibt
damit gleich das innere Chema, das eigent-
liche Problem der in die Zeit der RenaiT-
Tance, in das Venedig Titans verlegten
äußeren Handlung an. für den, der ?u
jener Rultur trot? ehrlichen fßübens nie ein
rechtes Verhältnis hat gewinnen hönnen,
fällt es Tcbwer, die mit dieTem Buch ge-
botene KunTtleiTtung voll $u würdigen,
wennTcbon er deutlich erkennt, daß der
glänzende äußere Rahmen nur die faTTung
für eine rein TeeliTche ProblemTtellung iTt.
Die mit farbenprächtiger HnTcbaulicbheit
bcraufbcTcbworene löelt einer Veromca
franco und eines Pietro Hretino mit
allem, was in ienen KreiTen als preifens-
wertefte Schönheit gilt, deren BeTitz man
nachjagt, iTt dem greiTen Cijian ja nur der
RohTtoff. aus dem er immer neue Hnre-
<uingen für Tein KünTtterwerh, für jene
Schönheit entnimmt, die heinen ausfcblteß-
lichen BeTitz kennt, vielmehr Ticb Ttändig
verTcbenhen und1 mitteilen will; iTt ihm
nur der Tcböne aber tote Köroer, dem erTt
er die auf ewig belebende Seele einflößt.
Bezeichnend für diefes CücTentlicbe, worauf
es dem Dichter bei feiner DarTtellung
baurtTäcblicb anham. iTt ein SelbTtgeTpräcb,
das Cijian nach dem fortqang vornehmer
BoTucber führt: ..Jene Schönbett, die Tie To
hoch geprieTen hatten, was war Tie denn?
Suchte von dieTen Huscrwäblten nur einer
die Teine? ... Gr wußte von einer, die
gab man der Hielt, aber man holte Tie nicht
aus ihr. Sicher nahm man Tie? Hus Ticb?
Hus einem JenTcits aller Dinge? 6r hätte
nicht darauf antworten hönnen. . . Jeder
Tpracb an ihm vorbei von Teiner, oder von
einer überhommenen Schönheit. Und Tie
kennten von Sitte, Ceben und ölabrbeit
Tprecben, als Tei das etwas, das mit der
Schönheit nichts ju tun habe. . . Ularum
Tcbuf er noch im Bilde, was er in Ticb Tab?
für Ticb TelbTt? für irgendeinen 6eiTt,
der nach Jahrhunderten Tein l&erh Tehen
würde, als Tei es das eigene, der Ticb ihm
einte in der beiligTten und unjerTtörbarTten
aller Vereinigungen?" Jn dieTem SelbTt-
geTpräch Tpiegelt Ticb deutlich die Tragik
des großen KünTtlers, der auch in einer
vermeintlich To hunTtverTtändigen Zeit
wie jener der RenaiTTance ein unverTtan-
dener GinTamcr bleibt, fßir wiU aber doch
febeinen, daß dieTes 6rundmotiv im Ro-
man ju Telten anklingt, daß auch damit
verwandte Cöne aus dem ScbichTalslied
anderer GeTtalten der Dichtung haum ver-
merhlicb genug angeTchlagen werden, um
den tieferen Sinn des hier entworfenen
gewaltigen Kulturgemäldes überall zwin-
gend hervortreten $u laTTen.
Volles reTtloTes Gelingen bat dagegen
den SchaffcnsernTt belohnt, den Julius
Ravemann ein ganzes Jahrzehnt lang auf
die HusgeTtaltung des 1002 begonnenen
Zweibändigen Romans „Der Ruf des
Ccbctis" gewandt hat. 6in Kulturbild
von unvergleichlicher HnTcbaulicbheit ent-
rollt Ticb vor dem CcTcr, ein Rundgemälde,
das in der Breite alle Stände und Schich-
ten des deutTcben Volkes umfaßt und in
der Ciefe bis ?u den treibenden tlrhräften
binableucbtet, die vor hundert Jahren ge-
rade wie beute in den BeTtcn des Volkes
alles Begebren nach eigenem 6lück zurück-
treten ließen gegen die forderungen und
Hotwendiakeiten des gemeinTamen Vater-
landes. Hlle Stimmungen und Darftcl-
lungsformen, die Ravemann in feinen ver-
Tcbiedenen Hovellen einzeln ausgeführt
hat, finden Neb in der vielgeTtaltigen Bil-
derfolge diefes großen Romans vereinigt:
behagliche Schilderungen wecbfeln mit ge-
waltig aufrüttelnden DarTtellungn, ver-
träumte Stimmungen mit Tcbnellem küh-
nem Rändeln; auf ftolzes Gelingen und
weitfebauendes Roffcn folot nüchternes
Erkennen und mannhafts Gntfagen, auf
tiefe Verdroffenbeit wieder tatkräftiges
Hncackcn; von den ernft - bedächtigen
Reidebaucrn DiederTacbTens führt der
Dichter uns zum leichtfertigen wan-
dernden Cbeatervolk, von den ftei-
fen Handelsherren der RanTeTtadt
in die geiftig bewegliche GeTellTcbaft
der TäcbTiTcben Rauptftadt; neben den
fcbwerfälltgen typifcb norddeutfeben Jüng-
ling Roltbufcn, die RauptgeTtalt des Ro-
mans, an der das Grwacben DeutTcblands
phantaTie aus dem nichts, aus dem Meinen
trivial-grotesken Grlebms, das in einen
albernen Kolportageroman ?u gehören
Tcbcint, unter gewaltTamer HusTcbaltung
der nüchternen Vernunft eine rührTam ro-
mantiTcbe GeTcbicbte wird, fo entbehrt doch
auch dieTe Statte ebenTo wie die vorberge-
nannte, mit der ?utammen Tie das Dovellen-
bändcben „6 l ü ch s r i 11 e r" ausmacht,
jenes aus den liefen heraushängenden
Untertons, der die oben eingebender er-
wähnten Dichtungen ju unvergeßlichen 6r-
lebniTTen macht.
Jn der gleichen Zeit, wo all dieTe üo-
vellen Ravemanns entTtanden, im Jahr-
Zehnt von 1902 bis 1013, erwucbTen dem
Dichter in Ttändigem Ringen um die letzte
Formgebung für Teinc GeTicbte auch die
beiden Romane, die er bisher vorgelegt
bat; einer, der den deutfcben flßenfcben an
Ticb, und einer, der vor allem den RünTtler
darftellt und offenbart. „S cb ö n h e i t"
nennt Ravcmann diefen letzteren und gibt
damit gleich das innere Chema, das eigent-
liche Problem der in die Zeit der RenaiT-
Tance, in das Venedig Titans verlegten
äußeren Handlung an. für den, der ?u
jener Rultur trot? ehrlichen fßübens nie ein
rechtes Verhältnis hat gewinnen hönnen,
fällt es Tcbwer, die mit dieTem Buch ge-
botene KunTtleiTtung voll $u würdigen,
wennTcbon er deutlich erkennt, daß der
glänzende äußere Rahmen nur die faTTung
für eine rein TeeliTche ProblemTtellung iTt.
Die mit farbenprächtiger HnTcbaulicbheit
bcraufbcTcbworene löelt einer Veromca
franco und eines Pietro Hretino mit
allem, was in ienen KreiTen als preifens-
wertefte Schönheit gilt, deren BeTitz man
nachjagt, iTt dem greiTen Cijian ja nur der
RohTtoff. aus dem er immer neue Hnre-
<uingen für Tein KünTtterwerh, für jene
Schönheit entnimmt, die heinen ausfcblteß-
lichen BeTitz kennt, vielmehr Ticb Ttändig
verTcbenhen und1 mitteilen will; iTt ihm
nur der Tcböne aber tote Köroer, dem erTt
er die auf ewig belebende Seele einflößt.
Bezeichnend für diefes CücTentlicbe, worauf
es dem Dichter bei feiner DarTtellung
baurtTäcblicb anham. iTt ein SelbTtgeTpräcb,
das Cijian nach dem fortqang vornehmer
BoTucber führt: ..Jene Schönbett, die Tie To
hoch geprieTen hatten, was war Tie denn?
Suchte von dieTen Huscrwäblten nur einer
die Teine? ... Gr wußte von einer, die
gab man der Hielt, aber man holte Tie nicht
aus ihr. Sicher nahm man Tie? Hus Ticb?
Hus einem JenTcits aller Dinge? 6r hätte
nicht darauf antworten hönnen. . . Jeder
Tpracb an ihm vorbei von Teiner, oder von
einer überhommenen Schönheit. Und Tie
kennten von Sitte, Ceben und ölabrbeit
Tprecben, als Tei das etwas, das mit der
Schönheit nichts ju tun habe. . . Ularum
Tcbuf er noch im Bilde, was er in Ticb Tab?
für Ticb TelbTt? für irgendeinen 6eiTt,
der nach Jahrhunderten Tein l&erh Tehen
würde, als Tei es das eigene, der Ticb ihm
einte in der beiligTten und unjerTtörbarTten
aller Vereinigungen?" Jn dieTem SelbTt-
geTpräch Tpiegelt Ticb deutlich die Tragik
des großen KünTtlers, der auch in einer
vermeintlich To hunTtverTtändigen Zeit
wie jener der RenaiTTance ein unverTtan-
dener GinTamcr bleibt, fßir wiU aber doch
febeinen, daß dieTes 6rundmotiv im Ro-
man ju Telten anklingt, daß auch damit
verwandte Cöne aus dem ScbichTalslied
anderer GeTtalten der Dichtung haum ver-
merhlicb genug angeTchlagen werden, um
den tieferen Sinn des hier entworfenen
gewaltigen Kulturgemäldes überall zwin-
gend hervortreten $u laTTen.
Volles reTtloTes Gelingen bat dagegen
den SchaffcnsernTt belohnt, den Julius
Ravemann ein ganzes Jahrzehnt lang auf
die HusgeTtaltung des 1002 begonnenen
Zweibändigen Romans „Der Ruf des
Ccbctis" gewandt hat. 6in Kulturbild
von unvergleichlicher HnTcbaulicbheit ent-
rollt Ticb vor dem CcTcr, ein Rundgemälde,
das in der Breite alle Stände und Schich-
ten des deutTcben Volkes umfaßt und in
der Ciefe bis ?u den treibenden tlrhräften
binableucbtet, die vor hundert Jahren ge-
rade wie beute in den BeTtcn des Volkes
alles Begebren nach eigenem 6lück zurück-
treten ließen gegen die forderungen und
Hotwendiakeiten des gemeinTamen Vater-
landes. Hlle Stimmungen und Darftcl-
lungsformen, die Ravemann in feinen ver-
Tcbiedenen Hovellen einzeln ausgeführt
hat, finden Neb in der vielgeTtaltigen Bil-
derfolge diefes großen Romans vereinigt:
behagliche Schilderungen wecbfeln mit ge-
waltig aufrüttelnden DarTtellungn, ver-
träumte Stimmungen mit Tcbnellem küh-
nem Rändeln; auf ftolzes Gelingen und
weitfebauendes Roffcn folot nüchternes
Erkennen und mannhafts Gntfagen, auf
tiefe Verdroffenbeit wieder tatkräftiges
Hncackcn; von den ernft - bedächtigen
Reidebaucrn DiederTacbTens führt der
Dichter uns zum leichtfertigen wan-
dernden Cbeatervolk, von den ftei-
fen Handelsherren der RanTeTtadt
in die geiftig bewegliche GeTellTcbaft
der TäcbTiTcben Rauptftadt; neben den
fcbwerfälltgen typifcb norddeutfeben Jüng-
ling Roltbufcn, die RauptgeTtalt des Ro-
mans, an der das Grwacben DeutTcblands