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VORWORT.

Der vorliegende erste Teil des Bandes „Malerei und Plastik“ umfasst verschieden-
artige Gruppen der in der Sammlung des Herrn Ernst VON SlEGLIN ehemals vereinigten,
jetzt in den Museen von Dresden, Stuttgart und Tübingen aufbewahrten griechisch-
römischen Fundstücke aus Ägypten. Mit den zum grössten Teil bemalten Grabsteinen
sind Proben von bemaltem Wandstuck vereinigt, deren zusammenfassende Besprechung
dem eigentlichen Ausgrabungsbande der Gesamtveröffentlichung Vorbehalten bleiben
muss. Ihnen folgen einige hervorragende Fayumporträts, Totenmasken aus Stuck und
vorzügliche Textilien. Auf die farbige Reproduktion einiger von diesen und der besten
Mumienbilder wurde noch von Theodor Schreiber der grösste Wert gelegt, und dass
gerade diese Tafeln mit aussergewöhnlicher Sorgfalt hergestellt sind, ist sein eigentliches
Vermächtnis in diesem Bande. Es folgt die bedeutende Zahl der charakteristischen
Kleinbronzen, von denen einige der hervorragendsten Stücke bereits an anderer Stelle
bekanntgemacht worden sind. Den Beschluss bilden, neben Kleinigkeiten aus Blei,
Arbeiten aus Stuck, die Theodor Schreiber mit bewundernswerter Umsicht und Geduld
im Verlauf vieler Jahre gesammelt hat, und welche in ihrer Art dem geschlosseneren
Fund von Mit Rahme in Hildesheim wohl an die Seite zu setzen sind.
Von Schreibers Hand lagen noch einige Tafelbeschreibungen auch für diesen
Band vor. Sie abzudrucken hätte nur persönliches und historisches Interesse gehabt,
und deswegen musste es unterbleiben. Denn die wissenschaftliche Einheitlichkeit der
Publikation erforderte eine Ausmerzung jener Ideen, die nun als überwunden gelten
müssen, und ebenso zwangen die Verhältnisse zu strengster Beschränkung. Zwar die
seit Jahren fertig vorliegenden Tafeln und Abbildungen, an welchen auch in den ersten
Jahren des Krieges noch gearbeitet werden konnte, gestatten eine vorzügliche bildliche
Ausstattung dieses Werkes; der ebenfalls seit Jahren vorliegende Text jedoch musste
auf die Beschreibung der Objekte beschränkt bleiben, und nur gelegentlich ist weiter
ausgegriffen und das Einzelobjekt in seinen Zusammenhang gestellt worden.
Diese Beschränkung kann um so leichter ertragen werden, als vor zwei Jahren
die für unseren Band berechnete Besprechung der Grabanlagen und der alexandrinischen
Malerei in der Sonderveröffentlichung „Nekropolis“ vorgelegt werden konnte und eine
 
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