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ERLÄUTERUNG DER TAFELN

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2. Dresden. Kalkstein. Höhe 0,515 m.
Giebelstele der SftTI KPATEIA OITAIA.
Der Giebel ist besser und reicher ausgeführt als an den bisher besprochenen Grabsteinen. Im
Feld sitzt der Sperber nach links; der Hintergrund ist rot ausgemalt. Die Bildfläche ist jetzt leer, nur
eine helle Fläche in der Mitte zeugt von ehemaliger Bemalung. Die Konturen ergeben etwa das Bild
einer nach links gewendeten aufrecht stehenden Gestalt, ob Mann oder Frau ist nicht zu erkennen. Die
Inschrift deutet auf eine,Frau: X£22l KPATEIA
OITAIA
Der Sperber des Giebelfeldes ist eine der frühesten Konzessionen griechischen Grabkults an den
ägyptischen Landescharakter. Allerdings erscheinen schon auf den Münzen des Kleomenes (330—323)
ägyptisierende Beizeichen, die aber bald wieder durch griechische ersetzt werden: Svoronos, Die Münzen
der Ptolemäer 111, Taf. 1; IV, S. 3 f. Darüber wird später in grösserem Zusammenhang gehandelt werden.
Vgl.: „Über das landschaftliche Relief bei den Griechen“ S. 45. [Vögel an dieser Stelle im Giebel scheinen
auf attischen Grabreliefs nicht vorzukommen.]
TAFEL IV.
BEMALTE GRABSTELEN.
1. Dresden. Kalkstein. Höhe 0,45 m.
Giebelstele.
Von der ehemaligen Bemalung sind noch einige Reste erhalten. Im Giebelfeld erkennt man
Spuren von roter Farbe. Das Geison war mit einem auch auf der Abbildung deutlichen Eierstab verziert,
unter ihm stand die gemalte Inschrift, die aber später durch Rasur getilgt wurde. Das eigentliche
vertiefte Bildfeld zeigt die spärlichen Reste einer ehemaligen Darstellung: rot, blau, grün und gelb, doch
ohne Zusammenhang untereinander. Unten ist eine Standfläche von 4—5 cm Höhe, gelb, fast durchgehends
zu verfolgen. Es ist, nach P. Herrmanns Mitteilung, möglich, dass eine Szene unter freiem Himmel
dargestellt war. Am schräg unterschnittenen Teil des Geisonbalkens unter dem Giebel ein schwarz
aufgemaltes Kyma.
2. Dresden. Kalkstein. Höhe 0,37 m.
Giebelstele des AYSIAS KPATINOY A0KP02. Ohne Reste der Darstellung mit geringen Spuren
roter Bemalung. Die Inschrift steht auf der oberen Randleiste.
3. Dresden. Kalkstein. Höhe 0,38 m.
Giebelstele.
In eine rechteckige Platte ist ein Scheingiebel und das vertiefte Bildfeld eingearbeitet. Bemalung
und Inschrift fehlen, die Oberfläche ist stark zerstört. Zu dieser Korrodierung gehört auch das scheinbare T
unterhalb der Bildfläche und die übrigen Kratzer, welche den Eindruck von Buchstaben hervorrufen.
Etwa in der Mitte der rechten Schmalseite eine rechteckige Einarbeitung für irgendeine Verzapfung
des Steines.
 
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