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Silbermann, Joseph von; Benediktinerabtei <Niederalteich> [Editor]
Das Durch Tausend Jahr Unter glorwürdigster Vorstehung 72. Herren Prälaten [et]c. In Vollkommenheit glückseeliges, im Glück höchst-unbeglücktes, und im Unglück höchst-glorreich gemachtes Stifft Niederaltaich — [S.l.], 1731 [VD18 14277166]

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https://doi.org/10.11588/diglit.25092#0215
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erwählet, durch welche dieses herrliche Merck würde vollkommentlich zum höch-
sten Stand gebracht werden der Ehren , nemlich 72. Hochwürdige gnädige
Herren Herren krselLren, welche Zeit iooo. Jahren diesem Hochlöblichen
Stifft glorwürdigst sind vorgestanden. Glückseetiges Niederaltaich! hat der
Heil. Geistseiner Kirchenversprochen: ?ro?arribu8 cui8 naci lbnc ridi 6!ii ,
an statt der Patriarchen und Vater werden dir Sohne gebohren; so erweiset
dirGOtteme weit grössere Sorgfältigkeit, indem er dir, dich groß zu ma-
chen , nicht Söhne, sondern solche 72. Vater mitgetheilet, welche dich in
Tugenden führen, in Beschwernuß erhöhen, in Verlassenheit aufnehmen,
in Mühseligkeit beschirmen, in allem, was zu deiner Vollkommenheit erfor-
derlich , dir alle Vorsorge leisten. Diese nemlich leisten die Vorsorge mit
väterlicher Liebe, beschirmen dich mit unerschrockenem Hertzeu , nehmen dich
auf mit unerbrochener Treue, erhöhen dich mit beständiger Mühe und Arbeit,
führen dich mit Trost- machender Sanfftmuth. Mithin kein Wunder, wann
unter solchen 72. Herren Herren krLlarm Niederaltaich in Tugenden höchst-
beglückt scheinet.
MitwasvsrHeiligkeitleuchtete nicht der Heil. ?irmmu8, als welcher
von Reichenau die erste 12. Geistliche hieher beruffen l O was jählinge, em
Christliches Hertz erfreuende Veränderung wird vorgekehret; Die Untere Eich,
also benahmset zum Unterschiedder Oberen, wo dermahlen Oberaltaich stehet,
in welchen beyden denen Götzen geopffert wurde, wird alsobalden zu Boden ge-
fallet, die sich darinn befindende Göttin Iris wird durch gewaltsame Zerglie-
derung vernichtet, die bißher Besitz- nehmende Abgötterei) wird behend unter-
drücket, hinwiederum aber das Sieg - prangende Creutz JEsu errichtet, eine
Kirche denen Heiligen Märtyrern klauricio und dessen Gesellen eingeweyhet,
und die Christliche Lehr eingeführet. War zuvor Niederaltaich eine finstere
Gefahr- volle Nacht des Jrrthums, durch kirmmum ist es em scheinender
Tag von der Sonnen der ewigen Wahrheit. Musten zuvor alle diejenige mit
schweren Fesseln gebunden werden, welche hiehero kommen, der Göttin Ili6L
zu opffern, so werden alle hier ankommende durch ?irmmum mit denen leichten
und Trost- bringenden Banden der Liebe GOttes gebunden, also zwar, daß
solche kein anderes Qpffer, als sichselbstenaufdem Altar des Gehorsams der
wahren Kirchen JEsu darzubieten bereit waren. Ware vorhero zu Nieder-
altaich nichts ruhmwürdigers als abendtheurliche Lasier, nichts merckwürdi-
gers, als treulose Ungerechtigkeiten, nichts denckwurdiger, als ungeraumte
Frevel-Thaten, durch kirminum erhebet sich die Forcht GOttes, besteiget
den Thron die Frömmigkeit, und führet den Scepter die Heiligkeit. Dieser
HeiliMt folgten über eine Zeit noch ein Heil. Oo^eksräus, em Heil. Mrs-
Dd L MOp
 
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