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Springer, Anton; Osborn, Max [Editor]
Handbuch der Kunstgeschichte (Band 5): Das 19. Jahrhundert — Leipzig, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.30792#0012
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VI

Vvrwort.

einen Widerspruch zu den Jahreszahlen ergab, die sich in den Kolumnenüberschristen
finden. Dieser Wlißstand erschien jedoch geringer als der, der sich ergeben hätte, wenn
die Epringerschen Kapitel mit fremdem Gut vollgestopft und dadurch nicht nur pietätlos
um ihre ursprüngliche Gestalt, sondern auch um ihre innere Geschlossenheit gebracht
worden wären. Ganz abgesehen davon, daß sich die Anschauungen des Verfassers und
des Bearbeiters in allgemeinen künstlerischen Fragen wie in einzelnen besonderen Fällen
naturgemäß nicht immer decken, so daß sich ein höchst unorganisches Gemisch ergeben
hätte. Am seiner Schilderung da, wo sie auf die ältere Entwicklung zurückweift, eine
gewisse Rundheit zu sichern, hat der Bearbeiter einige wenige Partien aus dem ehemaligen
Text herausgelöst und in die folgenden Kapitel verwoben; die wichtigste Annektierung
dieser Art ist Wenzel, der nach unserer Anschauung seinen jDIatz richtiger hinter Krüger
und Blechen (5. 205 ff.) erhält als bei Echwind und Ludwig Richter, zumal da die Berliner
Jahrhundert-Ausstellung des vergangenen Winters den Anlaß bot, die Borklänge der
modernen deutschen Kunst aus den früheren Jahrzehnten im Zusammenhang auszureihen.
Die kleinen Wiederholungen, die sich bei dieser Anlage des Ganzen nicht völlig ver-
meiden ließen, die übrigens aus das geringste Blaß reduziert sind, möge der Leser dem
streben nach einer einheitlicheren Gestaltung des Textes zugute halten, schließlich habe
ich Rechenschaft davon abzulegen, daß ich die Eatzgefialtung der älteren Fassung durch-
weg überarbeitet habe, um manche Einzelheiten mehr mit dem heutigen Eprachempfinden
auszugleichen. Doch war es mir hier wie überall oberstes Gesetz, in keinem Aunkt
den Geist der Epringerschen Darstellung zu verletzen.
Zn meiner Bearbeitung der Zeit von s85O—- s^OO habe ich mich von den
Epringerschen Grundsätzen leiten lassen, die den Lharakter dieses Buches als den eines
einführenden „Handbuches" betonten und vor allem aus den deutschen Leser und Be-
nutzer wiesen. Zn den Kapiteln über die deutsche Kunst habe ich mich dabei in einigen
Fällen an meine frühere Veröffentlichung „Die deutsche Kunst im neunzehnten Zahr-
hundert" (Verlag von F. Schneider To., Berlin, ssDs) angelehnt.
Der Verlagsbuchhandlung von E. A. Eeemann, die mir im Verlaufe meiner Arbeit
das freundlichste Entgegenkommen bewiesen, die der Ausstattung dieses Bandes die
liebevollste Eorgsalt gewidmet und den Is>auptanteil an der mühevollen Auswahl und
Beschaffung des reichen Abbildungsmaterials aus ihre Echultern genommen hat, möchte
ich auch an dieser stelle meinen wärmsten und aufrichtigsten Dank aussprechen.

Berlin, im Eeptember s6>0§.

Bckax Osborn.
 
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