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Springer, Anton; Osborn, Max [Editor]
Handbuch der Kunstgeschichte (Band 5): Das 19. Jahrhundert — Leipzig, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.30792#0043
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3. Carstens und Thorwaldsen.

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versenken, da sich das menschliche Leben gleichfalls in wenigen, aber starken und ausschließlich
herrschenden Stimmungen und Leidenschaften äußerte. Das für Kochs Richtung Entscheidende
blieb aber doch, um seine eigenen Worte anzuführen, daß er bei der Wiedergabe der Natur
alle Zufälligkeiten möglichst wegließ, sich auf das Wesentliche einschränkte und so die Landschaft
stilisierte. Dadurch wurde der Zusammenhang mit den Zielen Carstens' hergestellt, dem
Idealismus auch die Landschaftsmalerei unterworfen. Es fehlte natürlich nicht an Gegen-
strömungen. Mit der Zeit brachen sich andere Tendenzen und andere Richtungen Bahn. In
Rom selbst hielt aber ein kleiner Kreis an Kochs Anschauungen, die er selbst mit Feuereifer
verteidigte, noch lange fest. Seinem persönlichen Einfluß danken insbesondere zwei Künstler
des jüngeren Geschlechts festeren Halt und reichste Anregungen.
Bonaventura Genelli (1798—1868) entstammte der bekannten Berliner Küustlerfamilie.
Schon als Jüngling kam er nach Rom in Kochs Nähe, der ihn auf Carstens' Vorbild verwies


28. Tiroler Landschaft, von I. A Koch. Innsbruck, Privatbesitz.
 
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