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Springer, Anton; Osborn, Max [Hrsg.]
Handbuch der Kunstgeschichte (Band 5): Das 19. Jahrhundert — Leipzig, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.30792#0054
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Erster Abschnitt: 1750—1819.


39. Siegfrieds Tod, aus dem Nibelungen-Zyklus von P. Cornelius.

o. Cornelius' Anfänge.
Eine Doppelschicht lagerte am Anfänge des Jahrhunderts auf dem römischen Kunstboden.
Nach den Klassikern waren die christlichen Romantiker gekommen. Diesen beiden Richtungen
schloß sich noch eine dritte an, die sich äußerlich zu den Romantikern hielt, in den künstlerischen
Grundsätzen aber vielfach den Klassikern befreundet war, mit denen sie die unbefangenere Welt-
anschauung und die Freude an einer kräftigeren, reicheren Formensprache verknüpfte. Eigen-
tümlich erscheint an ihr die stärkere Betonung des nationalen Elements.
Im Herbst 1811 wanderte Peter Cornelius mit mehreren Genossen über die Alpen.
Im Jahre 1783 in Düsseldorf geboren, hatte Cornelius es schon als Knabe und Jüngling
nicht an eifrigen Kunstübungen fehlen lassen. Aber noch rascher als die technische Fertigkeit
entwickelte sich seine Phantasie. „Wir haben den Kopf voll Poesie, aber wir können nichts
machen", lautet ein Bekenntnis aus seinen Jugendjahren. Den Besten will er es gleichtun,
kühne Pläne entwirft er, große Werke hofft er zu schaffen, dem Dichter fühlt er sich wahl-
verwandt. Die Zeichnungen zu Goethes Faust, zwölf Blätter, durch den Kupferstich verviel-
 
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