Tag für Denkmalpflege: Stenographischer Bericht (3.1902)

Kennzeiclinung wicderlierg'esteHter Toiie. — Metzer Domporiai. 55

Färbung die beiden Unterschiede, die ich allein fiir wesentlich haite, zu
kontrolieren wären.

Indessen glaube ich, dass heute und in diesem Augenblick die Sache
* noch nicht spruchreif ist. Ich möchte deshalb hier den Antrag steilen, dass
wir auch ftir diesen Zweck eine Kommission ernennen, welche mit bestimmt
formulierten Vorschlägen auf dem nächsten Denkmaltage auftreten würde.

Vorsitzender: Wtirden Sie die Zahl der Mitglieder vielleicht auch
vorschlagen?

Frofessor Dehio-Strassburg: Ja, sollen wir bei der Ftinferzahl
etwa bleiben? Auch drei wilrden vollständig gentigen für den Zweck.
Fünf wären aber vorzuziehen, weil jedenfalls ein Schweizer und ein Oester-
reicher dabei sein müssen.

Vorsitzender: Dann wiirde doch die Fünfzahl notwendig werden.
Meine Herren, der Antrag scheint mir ein sehr naheliegender und ein
sehr zweckmässiger zu sein. Ich möchte Ihnen vorschlagen, dass wir die
Ernennung der Mitglieder bis morgen verschieben und morgen frtih gleich
bei Beginn der Sitzung die IVahl vornehmen. Dann ist es möglich, dass die
Mitglieder der Versammlung sich untereinander tiber die zu Erwählenden
verständigen, gerade wie wir jetzt die Pause benutzt haben wegen der andern
Kommission, und so werde ich also auf die Tagesordnung für morgen frtih,
in der Voraussetzung, dass Ihnen die Ernennung einer solchen Kommission
iiberhaupt erwtinscht ist, wie ich ja wohl annehmen darf, die Wahl
dieser 5 Mitglieder setzen.

Meine Herren, da Herr Bodo Ebhardt nicht wieder gekommen ist — er
ist ja der eigentliche Antragsteller in dieser Frage, die wir verhandeln —
so, glaube ich, miissen wir das Thema verlassen, und wir gelangen nun zum
nächsten Punkte unserer Tagesordnung, nämlich zur

VerhamHung übcr die mit derBeseitigung des bisherigen Westportnls
des Metxer Dotnes nnd desscn Ersatz dureb ein gothischcsznsammen-
hätigendcn Frngen im Anscltlttss att die von Herrn Baurat Tornow
auf dem Dresdener Tagc auf'gesteUtcn Brundregeln.

Diese Grundregeln liegen hier in einem Separatabdruck zur Ver-
fügung der Mitglieder.

Es ist mir nun, offen gestanden, etwas zweifclhaft, wie ich die Ver-
handlung über diese Frage einleiten soll. Ich möchte aber doch vor allen
Dingen, wenn auch Herr Regierungs- und Baurat Tornow über die Ange-
legenheit im vorigen Jahre sich sehr eingehend ausgesprochen hat, ihn bitten,
namentlich diejenigen Anwesenden, die nicht in Freiburg anwesend waren,
iiber die Sachlage und die Frage zu orientieren. Dann wird jedenfalls die
Diskussion besser in Fluss konunen und besser von den einzelnen Herren
gewürdigt und verstanden werden, als wenn wir alles voraussetzen. Es
genügen ja wenige Sätze, wenn Herr Regierungsrat Tornow uns zunächst
die vorträgt. Ich bitte ihn daruni.