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Tag für Denkmalpflege
Stenographischer Bericht — 3.1902

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Zweite Sitzung, Freitag, den 26. September, morgens 9 Uhr
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https://doi.org/10.11588/diglit.29778#0071
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Ketmzoiclnmng' wiederhergestcHter Teite.

G5

Zweite Sitzung,

Freitag, den 26. September, morgens 9 Uhr.

Yorsitzender: Meine Herren! Ich eröffne unsere zweite Sitzung und
erteiie zunächst nuf seinen Wunsch Herrn Konservntor Hager aus München
das Wort.

Konservator Dr. Hager-München: Ausserhalh der Tagesordnung
möchte ich' nur ein paar Worte tiher die Berichte iiber die Thiitigkeit der
Provinziaikommissioii ftir die Denkmalpdege in der Rheinprovinz und der
Provinziahnuseen zu Bonn und Trier sprechen, die uns gestern so liebenswürdig
tiberreicht worden sind. Wir alie haben mit grösstem Interesse von diesen
Berichten für das Jahr 1901 Kenntnis genommen, wir sind erstaunt, mit
weicher Liberaiität die rheinische Provinzialverwaitung es versteiit, die Mittel
zur Erhaltung und Restauration der Denkmäier zur Yerfügung zu stellen.
Es verdient in ganz Deutschland bekannt zu werden, dass in dem letzten
Rheinischen Provinzialiandtage die Sutnnie der fiir die Erhaitung der Denk-
iniiier zur Yerfiigung stehenden Mittel gegen früiier nahezu verdoppelt worden
ist. Im 42. Provinziallandtage sind nicht weniger als 236 254 Mark, eine
fiir das Land höchst. bedeutende Sunnne, zur A^erfiigung gestellt worden.

Aber nicht allein die ausserordentliche Liberalität der Provinzialver-
waltung ist es, die unser Erstaunen erweckt. Aus dem Bericht iiber die
ausgeführten Ai'beiten sehen wir iin Detaii, welche ausserordenttiche Sach-
kenntnis bei ali diesen Arbeiten iierrscht. Eine ganze Reihe vortreifiicher
Männer sind an der Erhaitung der Denkmäler thätig, allen voran der uner-
niiidiiche Provinzialkonservator.

An diesen Bericht iiber die ausgeführten Arbeiten schliesst sich nuh der
sehr interessante Abschnitt iiber die Kopieen mittelalterlicher Wandmalereien
an. Auf der kunsthistorischen Ausstellung haben wir alle eine Auswahl
dieser ganz vorzHglichen Kopieen zu bewundern Gelegenheit gehabt. Es ist
mir ein Herzensbedürfnis, zu sagen, mit welcher ausserordentlichen Treue
und mit welcher ausserordentlichen Yorztiglichkeit diese Kopieen hergestellt
sind. Am Schlusse des Berichtes fehlt es auch nicht an einem sehr freien
Wort über die eine oder andere missglückte Rest.auration.

Alles in allem giebt uns dieser Bericht fiir das Jahr 1901 ein sehr
schönes Bild des vorzüglichen Standes der DenkmalpHege in den Rheinlanden,
und ich glaube in Ihrer Aller Kamen und Sinne sprechen zu können, wenn
ich den Dank unser Aller für diesen Bericht zum Ausdruck bringe. (Beifall.)

Yorsitzender: Meine Herren, wir wiirden nunmehr eine Debatte,
welclie gestcrn abgebrochen ist, aufzunehmen und die Wahl der Komniission
vorzunehmen haben, welche die Yorbereitungen treffen soll für die Fest-
stellung von Zeichen bei erneuerten Bauteilen. Ich setze voraus, dass in der
Yersammlung über die Persönlichkeiten, welclie zu dieser Kommission berufen
werden sollen, ein Einverständnis sich hergestellt hat. Herr Architekt Bodo
Ebhardt hat niir erklärt, dass er mit Rücksicht auf diese Frage noch heute

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