Kemizeichnung wiederherg-estellter Teiie.
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überwinden lassen. Eine Kennzeichnung in einer GrOsse, dass nian sie ohne
weiteres mit blossem Auge sehen könnte und dass man ohne weiteres darauf
gestossen würde sie zu beobachten, Avürde an hochgelegenen Teilen, sagen
wir an einem Kirchturm oder an einem hohen Burgturm — schiechterdings
unmöglich sein. Ich glaube aber, dass jemand, der wirklich dergleichen
nachgeht, durch photographische Hiilfsniittel oder durch genaueres Studium
inittelst Gerüst oder mittelst Besteigung, doch in der Lage sein wird oder
darauf koiniiien wird, auch an solchen Stücken seine Untersuchungen anzu-
stellen.
Die Kennzeichnung ganzer Bauteile wird inimer am leichtesten sein.
Wenn ein Bauteil, z. B. ein ganzer Turmbau hergestellt wird, oder ein
ganzes Chor an einer Kirche, so wird man innner leicht in der Lage sein,
an zugiinglicher Stelle unten einen Bericht darüber durch eine Inschrifttafel
eizumauern. Mein Yorschlag wiirde dahin gehen, dass auf solchen Tafeln
die Jahreszahlen und sogar etwas Text verewigt wiirde, der einen gewissen
zusannnenfassenden Bericht, den man ja in wenigeWorte kleiden kann, über
den Bauvorgang enthiilt, dass ausserdem aber die einzelnen Bauteile, und
zwar, wie das die Alten gemacht haben, fast jedes bessere Werkstück
äusserlich gekennzeichnet wiirden durch ein Zeichen, zu dem nian ja den
Schliissel auf der Inschrifttafel verewigen könnte.
Wir haben auf der Hohkönigsburg die Sache in ein besonderes Gewand
gekleidet. Es ist ein kleiner Spruch aufgestellt, der in etwa 20 oder
25 Worten die ganze Geschichte der Burg zusaninienfasst. Die Haupt-
niomente jeder ihrer Perioden, die aber auf das Knappste gefasst sind,
haben die Anfangsbuchstaben zu einem Steinmetzzeichen hergegeben, welches
seinerseits wieder mit einem Baujahr zusammenfüUt. Es ist dadurch
eine gewisse Poesie und ein gewisser Sinn hineingekonnnen, ausserdeni ist
eine leichte Uebersicht jedem, der die Sache einmal gelesen hat, ermöglicht.
Diesen Spruch wollen wir in einem Treppenhause in die Wand einnieisseln in
eineni grossen Block, so dass jeder, der auf den Bau komnit, ihn ohne
weiteres zur Kenntnis nehmen kann. Ausserdem haben wir von vornherein
an jedem grösseren Block diese Steinmetzzeichen, die also nun die betreffenden
.lahre versinnbildlichen, angebracht. Es ist dadurch vermieden, dass eine
fortwährende Wiederholung der Jahreszahlen, die ja öde wirken wiirde, not-
wendig ist. Es ist allerdings dabei das nicht erfüllt, was Herr Architekt
Naef als die. notwendigste Sache ansieht und als Kern seines Yorschlages
betrachtet, dass ohne weiteres sichtbar sei, was neu erfunden von dem
Architekten ist und was nach ganz bestimmten Yorbildern gemacht ist, und
endlich, was eben eine ganz neue Zuthat ist. Dariiber neue Yorschläge
zu machen, dürfte vielleicht eher Sache der Kommission sein. Ich glaube,
man könnte sich da dem Gedankengange des Herrn Naef anschliessen, und
es würde vielleicht vor allen Dingen eine Sache der Yerabredung sein, in
welcher Sprache die Zeichen ausgedrückt werden sollen. Da die Herren
in der Schweiz auch Wert darauf legen, dass womöglich Frankreich und
Italien sich anschliessen, käme man vielleicht auf das Lateinische hinaus,
als international. Ob das aber in ganz Deutschland Anklang hnden wird,
erscheint mir einstweilen noch zweifelhaft.
Ich möchte also zum Schluss Ihrer Aufmerksamkeit diesenGegenstand
empfehlen und dieHoffnung aussprechen, dass zumnächstenDenkmalkongress
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überwinden lassen. Eine Kennzeichnung in einer GrOsse, dass nian sie ohne
weiteres mit blossem Auge sehen könnte und dass man ohne weiteres darauf
gestossen würde sie zu beobachten, Avürde an hochgelegenen Teilen, sagen
wir an einem Kirchturm oder an einem hohen Burgturm — schiechterdings
unmöglich sein. Ich glaube aber, dass jemand, der wirklich dergleichen
nachgeht, durch photographische Hiilfsniittel oder durch genaueres Studium
inittelst Gerüst oder mittelst Besteigung, doch in der Lage sein wird oder
darauf koiniiien wird, auch an solchen Stücken seine Untersuchungen anzu-
stellen.
Die Kennzeichnung ganzer Bauteile wird inimer am leichtesten sein.
Wenn ein Bauteil, z. B. ein ganzer Turmbau hergestellt wird, oder ein
ganzes Chor an einer Kirche, so wird man innner leicht in der Lage sein,
an zugiinglicher Stelle unten einen Bericht darüber durch eine Inschrifttafel
eizumauern. Mein Yorschlag wiirde dahin gehen, dass auf solchen Tafeln
die Jahreszahlen und sogar etwas Text verewigt wiirde, der einen gewissen
zusannnenfassenden Bericht, den man ja in wenigeWorte kleiden kann, über
den Bauvorgang enthiilt, dass ausserdem aber die einzelnen Bauteile, und
zwar, wie das die Alten gemacht haben, fast jedes bessere Werkstück
äusserlich gekennzeichnet wiirden durch ein Zeichen, zu dem nian ja den
Schliissel auf der Inschrifttafel verewigen könnte.
Wir haben auf der Hohkönigsburg die Sache in ein besonderes Gewand
gekleidet. Es ist ein kleiner Spruch aufgestellt, der in etwa 20 oder
25 Worten die ganze Geschichte der Burg zusaninienfasst. Die Haupt-
niomente jeder ihrer Perioden, die aber auf das Knappste gefasst sind,
haben die Anfangsbuchstaben zu einem Steinmetzzeichen hergegeben, welches
seinerseits wieder mit einem Baujahr zusammenfüUt. Es ist dadurch
eine gewisse Poesie und ein gewisser Sinn hineingekonnnen, ausserdeni ist
eine leichte Uebersicht jedem, der die Sache einmal gelesen hat, ermöglicht.
Diesen Spruch wollen wir in einem Treppenhause in die Wand einnieisseln in
eineni grossen Block, so dass jeder, der auf den Bau komnit, ihn ohne
weiteres zur Kenntnis nehmen kann. Ausserdem haben wir von vornherein
an jedem grösseren Block diese Steinmetzzeichen, die also nun die betreffenden
.lahre versinnbildlichen, angebracht. Es ist dadurch vermieden, dass eine
fortwährende Wiederholung der Jahreszahlen, die ja öde wirken wiirde, not-
wendig ist. Es ist allerdings dabei das nicht erfüllt, was Herr Architekt
Naef als die. notwendigste Sache ansieht und als Kern seines Yorschlages
betrachtet, dass ohne weiteres sichtbar sei, was neu erfunden von dem
Architekten ist und was nach ganz bestimmten Yorbildern gemacht ist, und
endlich, was eben eine ganz neue Zuthat ist. Dariiber neue Yorschläge
zu machen, dürfte vielleicht eher Sache der Kommission sein. Ich glaube,
man könnte sich da dem Gedankengange des Herrn Naef anschliessen, und
es würde vielleicht vor allen Dingen eine Sache der Yerabredung sein, in
welcher Sprache die Zeichen ausgedrückt werden sollen. Da die Herren
in der Schweiz auch Wert darauf legen, dass womöglich Frankreich und
Italien sich anschliessen, käme man vielleicht auf das Lateinische hinaus,
als international. Ob das aber in ganz Deutschland Anklang hnden wird,
erscheint mir einstweilen noch zweifelhaft.
Ich möchte also zum Schluss Ihrer Aufmerksamkeit diesenGegenstand
empfehlen und dieHoffnung aussprechen, dass zumnächstenDenkmalkongress
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