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https://doi.org/10.11588/diglit.71269#0023
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Natürlich enthalten diese kurzen Monologe auch nichts
anderes, als die schon zusammengestellten Rührmotive; ihre
Wirkung liegt in der Zusammenfassung, und durch ihre sehr
häufige Wiederkehr werden sie für Ifflands Rührtechnik charak-
teristisch.
Episodisches Beiwerk. Über die Verwendung der
Episode zur Erregung von Rührstimmungen in Ifflands Dramen
kann man verschiedener Meinung sein.
Wer schon in einer etwas detaillierenden Erzählung des
Schicksals einer Ifflandischen Figur, die nicht unbedingt zur
Haupthandlung gehört, eine Episode sieht, der wird deren fast
in jedem Aufzuge finden. Sie haben meist keinen anderen
Zweck, als die Zuhörer zu rühren.
Auch in Gemmingens „Hausvater", Goethes „Werther" und
Millers „Siegwart" ist die Haupthandlung ausserordentlich oft
mit rührenden Episoden ausgeschmückt.
Man kann aber auch der Meinung sein, dass diese ein-
gehenden Schilderungen von rührenden Nebenumständen, wie
z. B. die beiläufige Erzählung von dem armseligen Schicksale
einer Witwe, mehr unter das Kapitel der Charakterbehandlung
und der anschaulichen Klarlegung des Gesamtkolorits gehören.
Jedenfalls würde sich zwischen diesen beiden künstlerischen
Mitteln — der rührenden Episode und der rührenden Detail-
malerei — sehr schwer eine Grenze ziehen lassen. Je nach
der Stellung, die man dem gegenüber einnimmt, wird man
entweder sehr viel rührende Episoden oder sehr viel rührende
Veranschaulichungen bei Iffand entdecken können. Die Absicht
der Rührwirkung tritt überall deutlich hervor. Es würde auch
unverständlich sein, wenn Iffland, der konsequente Beherrscher
der Rührtechnik, die Möglichkeit dieser Wirkung nicht aus-
genützt hätte.
Der Verfasser dieser Untersuchung ist nicht der Meinung,
dass Derartiges bei Iffland als Episode aufgefasst werden könnte,
weil bei dieser Auffassung die Dramen Ifflands in eine unend-
liche Menge aneinander gereihter Episoden zerfielen, ja ganze
Aufzüge nur aus Episoden zusammengesetzt wären. Nun ent-
2*
Natürlich enthalten diese kurzen Monologe auch nichts
anderes, als die schon zusammengestellten Rührmotive; ihre
Wirkung liegt in der Zusammenfassung, und durch ihre sehr
häufige Wiederkehr werden sie für Ifflands Rührtechnik charak-
teristisch.
Episodisches Beiwerk. Über die Verwendung der
Episode zur Erregung von Rührstimmungen in Ifflands Dramen
kann man verschiedener Meinung sein.
Wer schon in einer etwas detaillierenden Erzählung des
Schicksals einer Ifflandischen Figur, die nicht unbedingt zur
Haupthandlung gehört, eine Episode sieht, der wird deren fast
in jedem Aufzuge finden. Sie haben meist keinen anderen
Zweck, als die Zuhörer zu rühren.
Auch in Gemmingens „Hausvater", Goethes „Werther" und
Millers „Siegwart" ist die Haupthandlung ausserordentlich oft
mit rührenden Episoden ausgeschmückt.
Man kann aber auch der Meinung sein, dass diese ein-
gehenden Schilderungen von rührenden Nebenumständen, wie
z. B. die beiläufige Erzählung von dem armseligen Schicksale
einer Witwe, mehr unter das Kapitel der Charakterbehandlung
und der anschaulichen Klarlegung des Gesamtkolorits gehören.
Jedenfalls würde sich zwischen diesen beiden künstlerischen
Mitteln — der rührenden Episode und der rührenden Detail-
malerei — sehr schwer eine Grenze ziehen lassen. Je nach
der Stellung, die man dem gegenüber einnimmt, wird man
entweder sehr viel rührende Episoden oder sehr viel rührende
Veranschaulichungen bei Iffand entdecken können. Die Absicht
der Rührwirkung tritt überall deutlich hervor. Es würde auch
unverständlich sein, wenn Iffland, der konsequente Beherrscher
der Rührtechnik, die Möglichkeit dieser Wirkung nicht aus-
genützt hätte.
Der Verfasser dieser Untersuchung ist nicht der Meinung,
dass Derartiges bei Iffland als Episode aufgefasst werden könnte,
weil bei dieser Auffassung die Dramen Ifflands in eine unend-
liche Menge aneinander gereihter Episoden zerfielen, ja ganze
Aufzüge nur aus Episoden zusammengesetzt wären. Nun ent-
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