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https://doi.org/10.11588/diglit.71269#0034
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17. Der Amtmann gerät bei einer Festlichkeit im Hause des
Oberförsters mit diesem in feindseligsten Konflikt —
„rührende Rechtschaffenheit".
Nachdem so im Verlaufe dieser Steigerung der Hörer von
freudiger zu schmerzlicher Rührung hin und her geworfen
worden ist, folgt dann der Höhepunkt des Stückes. Eine wirk-
liche Steigerung des Konfliktes wird dadurch nicht erreicht;
denn der Konflikt ist schon durch die Exposition klargelegt,
und das erregende Moment hat auch die widerstrebenden Ele-
mente schon in Bewegung gebracht.
In ähnlicher Weise ist die Steigerung in jedem der
Ifflandischen Stücke aufgebaut. Je nach der Atmosphäre, in
der die Dichtung spielt, sind natürlich die Rührmomente etwas
anders gefärbt und auf andere Personen übertragen, aber dem
inneren Grunde nach sind es immer wieder dieselben. Es ist
dies ja auch leicht zu erklären; da Iffland nun einmal einen
wirklich tragischen Konflikt nicht aufwerfen wollte oder konnte,
so blieb ihm nichts übrig, als in Anhäufung von Rührmomenten
die Steigerung der Wirkung zu erreichen, die, dem damaligen
Zeitgeiste entsprechend, so grosses Interesse erregten, gleiche
Stimmung in der Seele seiner Hörer vorfanden, und in deren
Anwendung Iffland so grosse Fertigkeit erlangt hatte.
Der Höhepunkt. Als echter Liebhaber des Familien-
rührstückes zeigt sich Iffland in den Höhepunkten seiner Dramen.
Wenn man den Höhepunkt einer dramatischen Dichtung an
der Stelle findet, an welcher das Resultat des aufsteigenden
Kampfes stark und entschieden heraustritt, und wenn man
weiterhin bedenkt, dass bei Iffland der Held des Familienrühr-
stückes sehr oft nicht eine einzelne Person, sondern vielmehr
eine ganze Familie ist, so ist es erklärlich, dass bei ihm der
Höhepunkt meist dort liegt, wo eine ganze Familie in Meinungs-
verschiedenheit geraten ist oder dem Andrängen des bekämpfen-
den Gegenspieles unterliegt. So ist es bei einer ganzen Anzahl
seiner Bühnenstücke. Dass diese Situation sehr leicht mit einer
Menge von Rührmomenten zu umgeben war, liegt auf der Hand.
In dem Schauspiele „Allzuscharf macht schartig" ist auf dem
17. Der Amtmann gerät bei einer Festlichkeit im Hause des
Oberförsters mit diesem in feindseligsten Konflikt —
„rührende Rechtschaffenheit".
Nachdem so im Verlaufe dieser Steigerung der Hörer von
freudiger zu schmerzlicher Rührung hin und her geworfen
worden ist, folgt dann der Höhepunkt des Stückes. Eine wirk-
liche Steigerung des Konfliktes wird dadurch nicht erreicht;
denn der Konflikt ist schon durch die Exposition klargelegt,
und das erregende Moment hat auch die widerstrebenden Ele-
mente schon in Bewegung gebracht.
In ähnlicher Weise ist die Steigerung in jedem der
Ifflandischen Stücke aufgebaut. Je nach der Atmosphäre, in
der die Dichtung spielt, sind natürlich die Rührmomente etwas
anders gefärbt und auf andere Personen übertragen, aber dem
inneren Grunde nach sind es immer wieder dieselben. Es ist
dies ja auch leicht zu erklären; da Iffland nun einmal einen
wirklich tragischen Konflikt nicht aufwerfen wollte oder konnte,
so blieb ihm nichts übrig, als in Anhäufung von Rührmomenten
die Steigerung der Wirkung zu erreichen, die, dem damaligen
Zeitgeiste entsprechend, so grosses Interesse erregten, gleiche
Stimmung in der Seele seiner Hörer vorfanden, und in deren
Anwendung Iffland so grosse Fertigkeit erlangt hatte.
Der Höhepunkt. Als echter Liebhaber des Familien-
rührstückes zeigt sich Iffland in den Höhepunkten seiner Dramen.
Wenn man den Höhepunkt einer dramatischen Dichtung an
der Stelle findet, an welcher das Resultat des aufsteigenden
Kampfes stark und entschieden heraustritt, und wenn man
weiterhin bedenkt, dass bei Iffland der Held des Familienrühr-
stückes sehr oft nicht eine einzelne Person, sondern vielmehr
eine ganze Familie ist, so ist es erklärlich, dass bei ihm der
Höhepunkt meist dort liegt, wo eine ganze Familie in Meinungs-
verschiedenheit geraten ist oder dem Andrängen des bekämpfen-
den Gegenspieles unterliegt. So ist es bei einer ganzen Anzahl
seiner Bühnenstücke. Dass diese Situation sehr leicht mit einer
Menge von Rührmomenten zu umgeben war, liegt auf der Hand.
In dem Schauspiele „Allzuscharf macht schartig" ist auf dem