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Stolle, Friedrich
Die photomechanischen Pressendruckverfahren: praktische Anleitung zur Herstelung von Lichtdrucken und Metallclichés für Buch- und Kunstdrucke — Frankfurt a. M.: Verlag von H. Bechhold, 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.68758#0032
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Heliogravüre.

gewirbelt wird. Dieser Kasten hat eine Tiefe von 0,20 m.
0,20 m von der unteren Seite des Kastens befindet sieh eine
0,15 m hohe Klappe, welche sehr dicht schliessen muss. Inner-
halb des Kastens in der mittleren Höhe der Klappe laufen
dem Boden der Kiste parallel Holzstäbe oder dicke Eisendrähte,
auf welche die einzustaubende Platte gelegt wird.
Ein nach dieser Art und Grösse gebauter Staubkasten
reicht für Platten bis zur Grösse 24X36 völlig aus.
Soll nun die sauber polierte Platte eingestaubt werden,
so wird der Asphalt in dem Kasten tüchtig aufgewirbelt. Dann
lässt man den Staub sich einige Minuten setzen und legt die
Platte durch die Klappe auf die Eisendrähte bezw. Holzleisten.
Wird die Platte sofort nach dem Aufwirbeln des Asphaltes
eingelegt, so fällt das gröbste Pulver auf die Platte und er-
zeugt dann ein sehr grobes Korn. Je länger mit dem Ein-
legen der Platte gewartet wird, um so feineres Pulver schlägt
sich auf ihr nieder, und dies ist gerade erwünscht, je feiner
das Pulver, um so feiner das Korn der Platte.
Nach einigen Minuten nimmt man die eingestaubte Platte
heraus und sieht nach, ob überall ein feines Pulver auf ihr
liegt. Eine gut eingestaubte Platte muss gegen das Licht ge-
sehen gleichmässig sammtbraun aussehen. In der Aufsicht
muss noch das Kupfer durchschimmern.
Die so eingestaubte Kupferplatte wird nun über einer
Flamme oder auf einer stark erhitzten Schieferplatte so lange
erwärmt, bis die eingestaubte Platte einen bläulichen Schimmer
von Kupferoxyd zeigt. Durch dieses Erhitzen wird der auf
der Platte liegende Asphaltstaub eingeschmolzen und so die
polierte Seite mit einem höchst feinen Korn versehen. Ein
zu starkes Erhitzen muss vermieden werden, weil sonst das
feine Asphaltkorn durch Ineinanderfliessen vergröbert wird.
Den richtigen Moment des Erhitzens findet man, wenn die
Platte, auf der Rückseite mit einem feuchten Finger berührt,
zischt. Während des Erhitzens der Platte wird dieselbe mit
einer aus starkem Eisendraht gefertigten Gabel gehalten.
Das dünn kopierte Kohlenegativ (Vogels Photometer 15—16
 
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