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Stolle, Friedrich
Die photomechanischen Pressendruckverfahren: praktische Anleitung zur Herstelung von Lichtdrucken und Metallclichés für Buch- und Kunstdrucke — Frankfurt a. M.: Verlag von H. Bechhold, 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.68758#0041
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Lichtdruck-Laboratorium, Kopierraum, Druckerei.

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Der Heisswasserflltrierapparat für die warme Gelatine be-
steht aus einem sich dicht an den Glastrichter anschliessenden
Metallrohr mit doppelten Wänden, zwischen welche das heisse
Wasser gegossen wird. Verschlossen wird der ganze Apparat
mit einem Metalldeckel, um die Verdunstung und die damit
verbundene Hautbildung der zu filtrierenden Gelatine zu ver-
hindern.
Kopierraum.
Der Kopierraum ist in seiner Einrichtung nach genau so
gebaut wie der Kopierraum für Silberbilder. Nur muss darauf
geachtet werden, dass durch genügende Ventilation und Heiz-
ung eine dem Laboratorium und Druckraum entsprechende
Temperatur erzielt werden kann.
Der Kopierraum ist auch zugleich der beste Aufbewahr-
ungsort für die fertigen Lichtdruckplatten. Die Platten werden
am besten in mit Nuten versehenen Kästen ähnlich dem Wasch-
apparat aufbewahrt, so dass man dieselben stets schnell bei
der Hand hat.
Das Bestimmen des Kopiegrades der Chromgelatine ge-
schieht wieder mit dem Vögelchen Photometer. Auch kann
der Geübte von der Rückseite den Kopiergrad beurteilen.
Sind nämlich in den höchsten Lichtern alle Details erschienen,
die man von der Rückseite aus beobachten kann, so ist das
Kopieren beendigt.
Druckerei.
Die Druckerei muss wie alle zum Lichtdruck benutzten
Räume hell und luftig sein. Am besten eignet sich dazu
ein nach Norden belegenes Lokal. Die Temperatur darf
in diesem Lokal nicht zu hoch sein, denn ist dies der Fall,
so werden die vom Lichte wenig gehärteten Stellen der Gela-
tineschicht von der Hitze aufgeweicht und machen dadurch
das Drucken zur Unmöglichkeit. Ebenso trocknen die zum
Drucken angefeuchteten Platten schnell aus und müssen dann
stets von neuem gefeuchtet werden, eine immerhin langwierige
und zeitraubende Arbeit.
 
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