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Stolle, Friedrich
Die photomechanischen Pressendruckverfahren: praktische Anleitung zur Herstelung von Lichtdrucken und Metallclichés für Buch- und Kunstdrucke — Frankfurt a. M.: Verlag von H. Bechhold, 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.68758#0056
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Uebertragsmethoden auf Metallplatten.

innig zusammen gerührt und dann bei gelindem Feuer ge-
schmolzen. Hierauf werden
2 Teile Federfarbe
hinzugesetzt und die Mischung noch einmal aufgekocht, worauf
die Masse in einen in kaltem Wasser stehenden Blechtopf
gegossen wird, worin sie erkaltet.
Ist das Bild mittelst des Tampons oder durch Einwalzen
mit einer Sammetwalze vollständig dünn eingewalzt, so legt
man es in eine Schale mit Wasser von 25—30° R. Nach
5—10 Minuten beginnt man mit einem Wattebausch unter
Vermeidung des geringsten Druckes das Bild zu entwickeln.
Alle die Stellen, auf welche das Licht durch das Negativ ge-
wirkt hat, halten die Farbe fest und lassen so das Bild schwarz
auf gelbem Grunde erscheinen. Dann befreit man das Bild
von dem anhaftenden Wasser durch Trocknen zwischen gutem
weissen Seidenpapier und hängt es dann zum vollständigen
Trocknen an einer Schnur mittelst einigen Kopierklammern auf.
Ist das Papier vollständig trocken, so legt man es in
folgende Lösung 72—1 Minute lang.
Verdünnte Schwefelsäure von 1° Baume wird mit soviel
Chromalaun versetzt, bis die Lösung grau aussieht.
Dann wird das Bild wieder in der vorigen Weise getrocknet
und dann mit einer Mischung von
10 Teilen Asphalt und
1 Teil gelbem Wachs
eingestaubt. Dies geschieht am besten, indem man mit einem
Pinsel voll dieses Pulvers über das Papier hinweg streicht.
Den Ueberschuss des Pulvers entfernt man mit Watte, so dass
das Pulver nur an den eingeschwärzten Stellen, d. i. auf den
Strichen des Bildes haftet. Hierauf erhitzt man das Papier
über einer Flamme, bis die matten schwarzen Linien glänzend
erscheinen.
Um das Bild auf die Zinkplatte zu übertragen, wird das
Papier zwischen mehrere Bogen feuchter Makulatur gelegt.
Auf die Bildseite legt man Seidenpapier, damit das Bild nicht
direkt feucht wird und beschwert das Ganze mit einigen Brettern
 
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