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Stolle, Friedrich
Die photomechanischen Pressendruckverfahren: praktische Anleitung zur Herstelung von Lichtdrucken und Metallclichés für Buch- und Kunstdrucke — Frankfurt a. M.: Verlag von H. Bechhold, 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.68758#0057
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Uebertragung von Strichzeichnungen auf Zink.

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und darauf gestellten Gewichten. Das Bild lässt man nun so
lange liegen, bis man das Papier durch Aufdrücken mit dem
Finger einige Millimeter hoch heben kann.
Nun kann die Uebertragung auf Zink vor sich gehen.
Die Zinkplatte, welche genau plan und sehr gut poliert
sein muss, wird eine Minute lang in einem Bade von 1/2°/o
roher Salpetersäure geätzt, dann schnell abgewaschen und ge-
trocknet. Dies Ansäuern hat den Zweck, dass das Bild besser
auf der Platte haftet.
Das Papier wird nun mit der Bildseite auf die ange-
säuerte Seite der Platte gelegt und die Platte erwärmt. Dann
legt man dieselbe mit dem anhaftenden Papier unter eine
Presse und lässt es so unter nicht zu starkem Druck einige
Minuten stehen. Das Papier muss jetzt glatt und ohne die
geringste Luftblase auf der Platte haften. Allmälich verstärkt
man den Druck. Nach einiger Zeit feuchtet man das Papier
mit einem Schwamme an und quetscht noch einmal unter der
Presse. Dann spült man die Platte und erwärmt dieselbe,
um dann noch einmal mit Wasser zu spülen. Jede trockene
Stelle muss vermieden werden. Das Papier kann dann mit
Leichtigkeit von der Platte gezogen werden und das Bild
haftet auf derselben. Die Zinkplatte wird dann gespült, ge-
trocknet und wie vorher das Papierbild mit einer Mischung von
5 Teilen Burgunderharz.
1 Teil gelbes Wachs
eingestaubt, das überschüssige Pulver mit Watte entfernt und
dann eingeschmolzen, bis die matten Stellen, an denen das
Pulver haftet, glänzend erscheinen.
Die Platte ist nun zur ersten Aetzung fertig.
Der grosse Vorteil der Umdruckmethode, welche auch
in der deutschen Reichsdruckerei angewendet wird, ist der,
dass hierzu keine umgekehrten Negative erforderlich sind,
wie bei den folgenden Uebertragprozessen.
Die Chromalbuminmethode ist bedeutend einfacher
als die Umdruckmethode, denn hierbei wird die lichtempfind-
 
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