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Stolle, Friedrich
Die photomechanischen Pressendruckverfahren: praktische Anleitung zur Herstelung von Lichtdrucken und Metallclichés für Buch- und Kunstdrucke — Frankfurt a. M.: Verlag von H. Bechhold, 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.68758#0070
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58 Fischleimprozess.
der lichtempfindlichen Leimlösung und centrifugiert bei mittlerer
Geschwindigkeit. Hat sich die Schicht gleichmässig auf der
ganzen Platte ausgebreitet, so wird letztere von der Centrifuge
genommen und bei schwacher Ofenwärme getrocknet.
Die trockne Platte wird nun unter einem Negativ in der
gewöhnlichen Weise kopiert.
Ein grosser Vorteil des Fischleimverfahrens ist der, dass
die Kopierzeit auf ein Minimum herabgedrückt wird.
In der Sommersonne genügen einige Sekunden, im Schatten
5—7 Minuten.
Die Kopie wird nun zuerst unter einem Wasserhahn tüchtig
ausgewaschen, bis jede Spur von noch löslichem Chromsalz
entfernt ist. Dann legt man die Platte in eine Schale in
welcher sich eine schwache Auflösung von Methylviolett befindet.
Das Bild erscheint sofort farbig, und kann man hierbei genau
die Entwicklung verfolgen.
Ist das Ende der Entwicklung erreicht, so trocknet man
die Platte in Alkohol, wobei allerdings das Bild wieder
ausbleicht.
Ist die Platte trocken, so brennt man das Bild über
freier Flamme kräftig bis zur Chokoladenfarbe ein.
Ist das Bild überkopiert, so erscheint auch das frei-
liegende Metall braun; ist jedoch zu kurz kopiert, so neigt
die Schicht zum Abschwimmen. Retten lässt sich eine solche
Platte nicht, man muss dann eben noch einmal von vorn an-
fangen.
Geätzt wird dann je nach dem verwendeten Metall in
der bekannten Weise.
 
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