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Plastik.

Die graphischen Reproduktionen, von den ältesten an und auch die jüngeren
nicht ausgeschlossen, leiden, wie jene Zeichnungen, oft genug durch Mißverständnis des
Dargestellten, immer aber durch mangelnde Genauigkeit; für stilkritische Untersuchungen
sind sie so gut wie unbrauchbar. Trotzdem tun sie, wie die Zeichnungen, als Quellen
zweiter Hand gute Dienste, wo die Originale inzwischen Schaden gelitten haben oder
verschollen sind. In Betracht kommen zu dem angegebenen Zwecke Bosio, Roma
subterranea 1632, Aringhi, Roma subterranea novissima 1651, Bottari, Roma sotter-
ranea 1737 folgg. Von Garruccis Storia dell’arte cristiana ist der fünfte Band
(Prato 1879) den Sarkophagen gewidmet; er teilt auf den Tafeln 295—404 über vier-
hundert Sarkophage mit, die meisten aus Rom, andere aus dem übrigen Italien, ins-
besondere aus Ravenna, wieder andere aus Spanien und Frankreich. Vielen seiner
Stiche liegen photographische Aufnahmen zu gründe, aber es ist doch eben alles durch
Augen, Kopf und Hand der Zeichner und Stecher gegangen. Nachträchlich zerstörte
oder verschollene Sarkophage älteren Fundes gibt Garrucci nach Bottari. Das Werk
ist immerhin ein unentbehrliches Inventar der Monumente und zu rascher, wenn auch
nur oberflächlicher Orientierung so gut zu brauchen, wie etwa Claracs Mus^e de sculp-
ture. In diesem Sinne füge ich jedem im folgenden angezogenen Sarkophage, sofern
er bei Garrucci wiedergegeben ist, die Tafelnummer der Storia mit vorgesetztem G bei.1)
Photographien der römischen Sarkophage gibt es eine ziemliche Zahl, in den
Kollektionen Parker, Simelli, Tuminello, Alinari, Anderson.2)
Das ganze Material an christlichen Sarkophagen, unter denen die römischen schon
durch ihre Fülle wohl immer den ersten Platz behaupten werden, muß noch einmal
ganz von neuem aufgearbeitet werden, es verlangt Neuaufnahme in Wort und Bild.
Schon mehrfach sind die Kataloge einzelner Sammlungen heidnischer Skulpturen dazu
fortgeschritten, den gesamten Bestand nicht bloß in Beschreibung, sondern auch in
Abbildung vorzuführen. Der Skulpturenkatalog des Berliner Museums fügt der Be-
schreibung eines jeden Stückes eine graphische Skizze bei; derjenige des vatikanischen
Museums, den im Auftrage des Archäologischen Instituts und unter entgegenkommendster
Förderung seitens der Verwaltung der päpstlichen Museen W. Amelung bearbeitet,
gibt seinen Bänden je einen Tafelband bei, der in photomechanischem Verfahren viele
Stücke einzeln reproduziert, im übrigen ganze Gruppen, wie sie vor den Komparti-
menten der Wände aufgestellt sind. Daß dabei manche Skulptur zu kurz kommt, sei
es, daß sie bei dem für ganze Gruppen gewählten Maßstab zu klein herauskommt,
oder daß wünschenswerte Sonderaufnahmen, z. B. der Nebenseiten von Sarkophagen,
unterbleiben, muß man in Kauf nehmen.3)
De Waal hat mit Recht gewarnt, an die Herausgabe des vom ersten Kongreß
’) Ein Verzeichnis der Abbildungen zu den Skulpturen des Lateran bei Ficker Seite 205.
2) Die an 4000 Nummern umfassende Kollektion Parker ist durch Brand zerstört, nur ein
Exemplar war 1908 noch verkäuflich, aber bloß im ganzen. — Simellis Aufnahmen, die de Rossi
veranlaßt hatte, soweit sie die Sarkophagreste von San Callisto betrafen (Roma sott. III 441), ver-
zeichnete Barbier de Montault. Ficker nennt die Nummer des Klischees unter Hinzufügung
der Ordnungsnummer bei Barbier; dabei unterscheidet er eine alte und eine neue Numerierung
der Klischees. Die Simellischen Photographien führt jetzt G. E. Chauffourier, Fotografo-editore,
Via Pompeo Magno 3 A, und zwar nach Barbiers Verzeichnis; die bei Ficker angeführten neuen
Nummern (die über 2900) sind bei Chauffourier nicht bekannt; auch fehlen jetzt einige der alten
Nummern. — Andersons Photographien führt die Spithöversche Buchhandlung am spanischen Platz.
a) Walter Amelung, Die Skulpturen des vatikanischen Museums, Berlin 1903. 1908.
 
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