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2. Weltbild
Für ein Verständnis der Dämonenrituale und des ihnen zugrunde liegen-
den Konzepts des Tanikama ist es wichtig, die Dämonen in das singha-
lesisch-buddhistisehe Weltbild einzuordnen und ihr Verhältnis zu
dem Buddha, den Göttern und den Menschen zu zeigen.
Bei der Beschäftigung mit der singhalesischen Kosmologie fällt die
große Vielfalt der in ihr existierenden Wesen auf. (WIRZ 1940: 31,
gibt eine detaillierte Aufzählung der dämonischen Wesen, die über
zweihundert Millionen umfassen sollen). Es ist daher schwer mög-
lich, ein für ganz Sri Lanka in allen Einzelheiten gültiges Bild zu
erstellen. Jede Region hat ihre eigenen Lokalgötter; es bestehen
Unterschiede zwischen Hoch- und Tiefland in der Beachtung einzelner
Götter und Dämonen (GOMBRICH 1971: 154). Im Hochland spielt die Angst
vor Dämonen kaum eine Rolle, und es werden nur selten Rituale für
sie abgehalten (GOMBRICH 1971: 198). Auch scheinen heute die Lokal-
götter an Bedeutung zu verlieren. Dieses Phänomen wird in Zusam-
menhang mit besseren Kommunikationswegen und der Verbreitung neuer
Ideen, politischer Zentralisierung anstelle des alten Modells
regionaler Autonomie, Ersetzung des Feudalismus durch modernen
Parlamentarismus und bürokratischer Regierung gebracht, die die
klare traditionelle Hierarchie verwischen (GOMBRICH 1971: 171;
OBEYESEKERE 1966: 25; 1977a).
Abgesehen von diesen lokalen und historischen Unterschieden hat
es bei dem Versuch der Einordnung sowie Abgrenzung-der verschiede-
nen Wesen und der Bestimmung der Grundstrukturen des Pantheon ei-
nige Schwierigkeiten gegeben. AMES faßt das Problem folgendermaßen
zusammen:
"Leach in his paper on religious syncretism in Ceylon
deals with two main classes of spirits - high gods and
intermediating gods - whom he calls devas and devatas.
He shows how these two classes represent a fundamental
Opposition in Sinhalese symbolism. Yalman talks about
three levels of spirits - Buddha, deviyas, and the graha
deviyas, with the deviya category subdividing into deviyas
and yakas. In my pantheon I find seven different kinds of
2. Weltbild
Für ein Verständnis der Dämonenrituale und des ihnen zugrunde liegen-
den Konzepts des Tanikama ist es wichtig, die Dämonen in das singha-
lesisch-buddhistisehe Weltbild einzuordnen und ihr Verhältnis zu
dem Buddha, den Göttern und den Menschen zu zeigen.
Bei der Beschäftigung mit der singhalesischen Kosmologie fällt die
große Vielfalt der in ihr existierenden Wesen auf. (WIRZ 1940: 31,
gibt eine detaillierte Aufzählung der dämonischen Wesen, die über
zweihundert Millionen umfassen sollen). Es ist daher schwer mög-
lich, ein für ganz Sri Lanka in allen Einzelheiten gültiges Bild zu
erstellen. Jede Region hat ihre eigenen Lokalgötter; es bestehen
Unterschiede zwischen Hoch- und Tiefland in der Beachtung einzelner
Götter und Dämonen (GOMBRICH 1971: 154). Im Hochland spielt die Angst
vor Dämonen kaum eine Rolle, und es werden nur selten Rituale für
sie abgehalten (GOMBRICH 1971: 198). Auch scheinen heute die Lokal-
götter an Bedeutung zu verlieren. Dieses Phänomen wird in Zusam-
menhang mit besseren Kommunikationswegen und der Verbreitung neuer
Ideen, politischer Zentralisierung anstelle des alten Modells
regionaler Autonomie, Ersetzung des Feudalismus durch modernen
Parlamentarismus und bürokratischer Regierung gebracht, die die
klare traditionelle Hierarchie verwischen (GOMBRICH 1971: 171;
OBEYESEKERE 1966: 25; 1977a).
Abgesehen von diesen lokalen und historischen Unterschieden hat
es bei dem Versuch der Einordnung sowie Abgrenzung-der verschiede-
nen Wesen und der Bestimmung der Grundstrukturen des Pantheon ei-
nige Schwierigkeiten gegeben. AMES faßt das Problem folgendermaßen
zusammen:
"Leach in his paper on religious syncretism in Ceylon
deals with two main classes of spirits - high gods and
intermediating gods - whom he calls devas and devatas.
He shows how these two classes represent a fundamental
Opposition in Sinhalese symbolism. Yalman talks about
three levels of spirits - Buddha, deviyas, and the graha
deviyas, with the deviya category subdividing into deviyas
and yakas. In my pantheon I find seven different kinds of