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5, Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten
Im folgenden werden die den verschiedenen Krankheitsursachen entspre-
chenden Spezialisten vorgestellt, mit besonderer Berücksichtigung der
Ä d u r a s , den Exorzisten.
5.1. Der Vederala
Die meisten Dörfer haben einen Spezialisten für die ayurvedische Medi-
zin (s.o.), den sogenannten Vederala. Einer bestimmten Kaste
gehört er nicht an, doch sind es in der Regel Leute einer höheren Ka-
ste, die diesen Beruf ausüben, gesellschaftlich steht er höher als
Götterpriester, Exorzisten oder Astrologen (WIRZ 1941: 11).
Im Unterschied zu diesen anderen traditionellen Spezialisten befaßt
er sich nicht mit dem Wesen des Pantheons, obschon er durchaus deren
Wirkungen anerkennt und Patienten manchmal rät, z.B. einen Ädura
aufzusuchen (WIRZ 1941: 10; KAPFERER 1983: 57).
Es gibt unter den Vederalas Spezalisten, die sich mit den einzelnen
Wissenszweigen ihres Faches befassen. Ein Vederala untersucht den
Körper und psychischen Zustand des Patienten, um die Krankheit zu
identifizieren, ihr Entwicklungsstadium zu bestimmen und den Anteil
der Dösa (Körpersäfte) am Krankheitsverlauf auszumachen. Das Puls-
messen, die Inspektion der Haut, des Urins und der Fäkalien stellen
die Untersuchungstechniken dar. Ergänzt wird die Untersuchung durch
Befragung des Patienten und seiner Umgebung nach den Lebensumstän-
den, Lebensart, Ernährung, Klima usw. (MAZARS 1981: 201).
Die Behandlung zielt auf die Wiederherstellung des Gleichgewichts
der drei Körpersäfte (s.o.) mit Hilfe von meist pflanzlichen, aber
auch tierischen und mineralischen Heilmitteln, Diät(vorschriften)-
Hygienevorschriften sowie Massagen ab. Mentale Störungen werden durch
Absude (Kasaya), Kopfpackungen (Hisa Gälma) oder das Drainieren von
Schleim aus der Nase behandelt (OBEYESEKERE 1970c; 1977b).
5, Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten
Im folgenden werden die den verschiedenen Krankheitsursachen entspre-
chenden Spezialisten vorgestellt, mit besonderer Berücksichtigung der
Ä d u r a s , den Exorzisten.
5.1. Der Vederala
Die meisten Dörfer haben einen Spezialisten für die ayurvedische Medi-
zin (s.o.), den sogenannten Vederala. Einer bestimmten Kaste
gehört er nicht an, doch sind es in der Regel Leute einer höheren Ka-
ste, die diesen Beruf ausüben, gesellschaftlich steht er höher als
Götterpriester, Exorzisten oder Astrologen (WIRZ 1941: 11).
Im Unterschied zu diesen anderen traditionellen Spezialisten befaßt
er sich nicht mit dem Wesen des Pantheons, obschon er durchaus deren
Wirkungen anerkennt und Patienten manchmal rät, z.B. einen Ädura
aufzusuchen (WIRZ 1941: 10; KAPFERER 1983: 57).
Es gibt unter den Vederalas Spezalisten, die sich mit den einzelnen
Wissenszweigen ihres Faches befassen. Ein Vederala untersucht den
Körper und psychischen Zustand des Patienten, um die Krankheit zu
identifizieren, ihr Entwicklungsstadium zu bestimmen und den Anteil
der Dösa (Körpersäfte) am Krankheitsverlauf auszumachen. Das Puls-
messen, die Inspektion der Haut, des Urins und der Fäkalien stellen
die Untersuchungstechniken dar. Ergänzt wird die Untersuchung durch
Befragung des Patienten und seiner Umgebung nach den Lebensumstän-
den, Lebensart, Ernährung, Klima usw. (MAZARS 1981: 201).
Die Behandlung zielt auf die Wiederherstellung des Gleichgewichts
der drei Körpersäfte (s.o.) mit Hilfe von meist pflanzlichen, aber
auch tierischen und mineralischen Heilmitteln, Diät(vorschriften)-
Hygienevorschriften sowie Massagen ab. Mentale Störungen werden durch
Absude (Kasaya), Kopfpackungen (Hisa Gälma) oder das Drainieren von
Schleim aus der Nase behandelt (OBEYESEKERE 1970c; 1977b).