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Unverzagt, Wilhelm
Terra sigillata mit Raedchenverzierung — Materialien zur römisch-germanischen Keramik, Band 3: Frankfurt/​M., 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.43353#0020
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III. Die Technik.
Für die Verzierungs technik bestehen von vorneherein nur zwei Möglichkeiten.
Man hat das Ornament auf den beschriebenen Gefäßformen entweder durch Eindrücken streifen-
förmiger, neben- und untereinandergesetzter Stempel oder durch Abrollen eines Rädchens er-
reicht, auf dessen Rand die betreffenden Muster eingeschnitten waren. Zur Entscheidung dieser
Frage bedarf es eines näheren Eingehens auf die Art, wie sich das Ornament auf den betreffenden
Gefäßen darstellt. Als Beispiel sei die in Abb. 19 wiedergegebene Schale des Bonner Museums


Abb. 19. Aufsicht einer umgewendeten Schale mit Rädchenverzierung.

(Inv.-Nr. 1698 a) herausgegriffen, die sich durch ihren guten Erhaltungszustand und die scharfe
Ausprägung des Ornamentes besonders zu dem angegebenen Zwecke eignet. Der untere Teil
des Gefäßes (in der Abb. von oben gesehen), ist mit einem bandförmigen, mehrfach um die Wand
des Stückes gehenden Ornamentstreifen versehen, der sich bei näherem Zusehen als eine fort-
laufende ununterbrochene Ornamentspirale herausstellt. Die Spirale
beginnt bei der Ansatzstelle in der Nähe des Bodens, um sich dann in 4—-5 Windungen um
dieGefäßwand zu ziehen und am Rande, in der Abb. rechts oben, allmählich auszulaufen. In
diesem Spiralband wiederholen sich immer genau dieselben Feldergruppen in derselben Reihen-
folge und den gleichen Zwischenräumen. Wenn es einzelne Stempel gewesen wären, die zur
Verzierung dieser Gefäße gedient hätten, so müßten sie zunächst eine der Rundung der Gefäß-
wand entsprechende Krümmung besessen haben und ungefähr 30—35 mal auf die Wand einer
einzigen Schale gedrückt worden sein, um diese mit dem Ornament zu versehen, eine bei der
 
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