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Fünftes Kapitel. Tagebuch der Reise in die Niederlande.
Der Alexander Imhof hat mir vollends geliehen hun-
dert Goldgulden an Unser Lieben Frauen Abend, U
als sie über das Gebirge geht (1. Juli), 1521; darum habe ich ihm
gegeben meine besiegelte Handschrift, daß er mir die zu Nürnberg
überantworten lasse; so will ich ihm die wieder mit Dank zahlen.
Ich habe 6 Stüber für ein Paar Schuhe gegeben. Ich habe elf Stüber
dem Apotheker gegeben. Ich habe 3 Stüber für Stricke?) ge-
geben. Ich habe in Tomasins Küche einen Philippsgulden zum
Abschied gegeben und habe Jungfrau (Suten), seiner Tochter,
einen Goldgulden als Abschiedsgeschenk gegeben. Ich habe 3 mal
mit ihm gegessen. Ich habe der Frau des Jobst 1 fl und in seiner
Küche auch 1 fl zum Abschied gegeben. Ich habe den Allfladern
(Packern) 2 Stüber gegeben. Tomasin hat mir des besten Theriaks^)
ein Büchslein voll geschenkt. Ich habe 3 fl zu Zehrung gewechselt
und habe dem Hausknecht^) 10 Stüber zum Abschied gegeben. Ich
habe dem Peter 1 Stüber gegeben. Ich habe 2 Stüber zu Trinkgeld
gegeben. Mehr 3 Stüber Mei st er Jakobs Knecht. Ich habe
4 Stüber für Platzens gegeben. Ich habe dem Peter 1 Stüber ge-
geben. Ich habe 3 Stüber dem Boten gegeben.
An Unser Frauen Heimsuchung (2. Juli 1521), da ich gleich weg
von Antwerpen wollte, da schickte der König von Dänemarks zu
mir, daß ich eilends zu ihm käme und ihn porträtierte. Das tat ich
auch mit der Kohle. Und ich porträtierte auch seinen Diener Anton?)
Und ich muhte mit dem Könige essen; er zeigte sich gnädiglich gegeu
mich. Ich habe dem Leonhard Tücher meine Ballen befohlen^) und
ft am Vorabend von Mariä Heimsuchung.
ft welche zum Einpacken dienen sollten.
ft Der Theriak war im Altertume und Mittelalter ein Universalmittel; jetzt ist
er eine Latwerge aus zahlreichen Pflanzenpulvern.
ft seines Wirtes Jobst Plankfeld.
ft grobe Leinwand.
ft Nach dem Stockholmer Blutbade (8. —10. November 1520) hatten sich die
Schweden gegen den Unionskönig Christian II. empört und Unterstützung von den
Lübeckern gefunden; der König begab sich deshalb nach den Niederlanden zu seinem
Schwager Karl V. und erreichte von diesem ein Verbot gegen die Hansastadt, in Ge-
meinschaft mit den Schweden Zu bleiben. Joh. B. Weitz, Weltgeschichte, 5, 62. Auch
mag die Mitgift seiner Frau Gegenstand der Besprechung gewesen sein.
ft Der „Diener Anton" wird bald darauf „Herr Anton" genannt. Anton von
Metz war als Diplomat des Königs tätig.
ft Dürer übergab dem Nürnberger Patrizier, welcher damals wohl Waren nach
der Heimat schickte, das Gepäck zur Besorgung.
Fünftes Kapitel. Tagebuch der Reise in die Niederlande.
Der Alexander Imhof hat mir vollends geliehen hun-
dert Goldgulden an Unser Lieben Frauen Abend, U
als sie über das Gebirge geht (1. Juli), 1521; darum habe ich ihm
gegeben meine besiegelte Handschrift, daß er mir die zu Nürnberg
überantworten lasse; so will ich ihm die wieder mit Dank zahlen.
Ich habe 6 Stüber für ein Paar Schuhe gegeben. Ich habe elf Stüber
dem Apotheker gegeben. Ich habe 3 Stüber für Stricke?) ge-
geben. Ich habe in Tomasins Küche einen Philippsgulden zum
Abschied gegeben und habe Jungfrau (Suten), seiner Tochter,
einen Goldgulden als Abschiedsgeschenk gegeben. Ich habe 3 mal
mit ihm gegessen. Ich habe der Frau des Jobst 1 fl und in seiner
Küche auch 1 fl zum Abschied gegeben. Ich habe den Allfladern
(Packern) 2 Stüber gegeben. Tomasin hat mir des besten Theriaks^)
ein Büchslein voll geschenkt. Ich habe 3 fl zu Zehrung gewechselt
und habe dem Hausknecht^) 10 Stüber zum Abschied gegeben. Ich
habe dem Peter 1 Stüber gegeben. Ich habe 2 Stüber zu Trinkgeld
gegeben. Mehr 3 Stüber Mei st er Jakobs Knecht. Ich habe
4 Stüber für Platzens gegeben. Ich habe dem Peter 1 Stüber ge-
geben. Ich habe 3 Stüber dem Boten gegeben.
An Unser Frauen Heimsuchung (2. Juli 1521), da ich gleich weg
von Antwerpen wollte, da schickte der König von Dänemarks zu
mir, daß ich eilends zu ihm käme und ihn porträtierte. Das tat ich
auch mit der Kohle. Und ich porträtierte auch seinen Diener Anton?)
Und ich muhte mit dem Könige essen; er zeigte sich gnädiglich gegeu
mich. Ich habe dem Leonhard Tücher meine Ballen befohlen^) und
ft am Vorabend von Mariä Heimsuchung.
ft welche zum Einpacken dienen sollten.
ft Der Theriak war im Altertume und Mittelalter ein Universalmittel; jetzt ist
er eine Latwerge aus zahlreichen Pflanzenpulvern.
ft seines Wirtes Jobst Plankfeld.
ft grobe Leinwand.
ft Nach dem Stockholmer Blutbade (8. —10. November 1520) hatten sich die
Schweden gegen den Unionskönig Christian II. empört und Unterstützung von den
Lübeckern gefunden; der König begab sich deshalb nach den Niederlanden zu seinem
Schwager Karl V. und erreichte von diesem ein Verbot gegen die Hansastadt, in Ge-
meinschaft mit den Schweden Zu bleiben. Joh. B. Weitz, Weltgeschichte, 5, 62. Auch
mag die Mitgift seiner Frau Gegenstand der Besprechung gewesen sein.
ft Der „Diener Anton" wird bald darauf „Herr Anton" genannt. Anton von
Metz war als Diplomat des Königs tätig.
ft Dürer übergab dem Nürnberger Patrizier, welcher damals wohl Waren nach
der Heimat schickte, das Gepäck zur Besorgung.