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das andere Eebäu noch zu retten" sei. Aus diesen: Grund wurden die Verbin-
dungen nur schmale Gänge, die über der Durchfahrt nur ein Stockwert auf-
wiesen. Um aus der Beletage dahin zu kommen, muhte man verschiedene Stiegen
benutzen, was als Unbequemlichkeit empfunden wurde. Der Hauptumstand für
Hutten war der, dah „die beiden Appartement zu wenig Zimmer" hatten. Er
wünschte also neue, breitere und höhere Verbindungsbauten, deren drei Stock-
werke sich an die des Hauptbaues anschlossen und Raum zu Zimmern boten.
Neumann liefert den Rih dazu. Sie wurden 14 Schuh breiter, liehen „die vielen
Treppen" wegfallen, „die gemalten Apartementer" wurden vermehrt und
bequemer, beide Gebäude erhielten „einen Pavillion" in der Höhe des Oorxs
cko logis aufgesetzt, „damit es der ganzen Residenz sowohl von Seite des Gartens
als gegen den Hof ein besseres Ansehen macht". Die Ausführung dieses Projektes
ruhte einige Jahre. Der im Februar 1751 für dieses Jahr aufgestellte Bauplan
besagte: „Sind beide Kommunikationen sowohl gegen den Kammer- als Kirchen-
flügel abzubrechen und zu verfertigeu." Hutten bestätigte dies, verlangte aber
noch vorher von Stahl „die Einteilung an der Kirchenkommunikation". Stahls
Vorschlag in dieser Sache konnte den Bischof nicht befriedigen, deswegen schrieb
er unter Anschluh des Risses am 11. März 1751 an Neumann, „ob nichts dabei
zu erinnern gefunden wird". Er habe „den Anstand, ob der Gang in das Ora-
torium nicht zu schmal werde, daher vielleicht besser wäre, den ganzen Gang
ohne Zimmer zu lassen und nur eine Eallerie daraus zu machen, anfangend wo
das No. in den Rih gezeichnet ist, wiewohl ich auch gern einige Zimmer allda
haben möchte". Ein Zimmer dieser Partie diente als „Kevalierspeisezimmer",
später sollte es mit dem Zimmer nebenan für Fremde dienen. Neumann sollte
seine Gedanken sogleich mitteilen. Die Angelegenheit fand keine rasche genügende
Klärung, deswegen wurde 1751 nur die Kommunikation mit dem Kammerflügel
gebaut. Die Vorlage vom 18. März 1752 sah die Errichtung der „Kommunikation
gegen der hochfürstl. Hofkirche" vor „nebst einer vier Stockwerke hoch hinauf-
ziehenden steinernen Stiege". Hutten ordnete jetzt die Ausführung an, der An-
fang sollte aber erst gemacht werden, wenn die nötigen Materialien „fertig und
auf dem Platze sind, absonderlich zur Stiege, weil diese nicht lange entbehrt
werde". Stahl veranschlagte diesen Bau auf 1800 Gulden. Bildhauer Valentin
Götz fertigte die einschlägige Arbeit.
Um dieselbe Zeit (22. April 1752) verfügte Hutten, dah alle Gemeinden
der Fautei Kihlau bei allen Arbeiten für Kirchen sich zuerst bei Valentin Götz
melden und sie ihm bei leidlichem Akkord auch übertragen sollten.
2. Der Portalbau auf der Hofseite.
Die Hoffront des Oorps clo logis entbehrte des entsprechenden Portalbaues.
Die monumentale Wirkung rief nach der Ausfüllung der Lücke, woran schon
Schönborn dachte. Das Promemoria Neumanns von 1746 erwähnt zwar nichts
davon, aber es kann nicht zweifelhaft sein, dah der Plan des kunstliebenden
Fürstbischofs durch ihn beraten wurde, zumal es sich um jenen Teil am Mittelbau
 
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