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Yorwort.

Als ich die vorliegende Arbeit begann, welche trotz ihres
geringen Umfanges mich über zwei Jahre fast ununterbrochen
beschäftigt hat, war es lediglich meine Absicht, dic Gründe für
und g&gen die Quantitätstheorie und insbesondere fiir und gegen
den Bimetallismus (dem ich damals noch am ehesten zuneigte) in
iibersichtlicher Weise zusammenzustellen und zu prüfen. Von diesem
einfachen Plan bin ich jcdoch bald abgekommen und zwar auf
Grund foigender TJberlegung. Ich hegte schon dcn Verdacht und
wurde .durch ein eingehenderes Studium besondcrs von Tookes
und seiner Anhiinger Schriften mehr und mehr in demselben be-
stärkt, dass es neben der Quantitätstheorie in Wirklichkeit keine
zweite giebt, welcher der Namö einer durchgeführten, in sich zu-
sammenhängenden Theorie des Geldes beigelegt werden könnte. Ist
somit jene Theorie falsch — oder insoweit sie falsch ist —, so
giebt es l)is heutigen Tages eben' nur eine falsche Theoric des
Geldes und keine wahre. Die Kritik der Tookeschen Schule ent-
hält nach der negativen Seite hin allerdings sehr viel richtiges
und belehrendes, positiv jedoch kommt sie nicht über einige mehr
oder weniger geistreiche Aphorismen hinaus, die zu einem in sich
geschlossenen Ganzen zu verbinden jedenfalls dieser Schule selbst
niemals gelungen, ja niclit einmal von ihr versucht worden ist.
Man kann ohne Übertreibung behaupten, dass noch in der Gegen-
wart viele selbst der hervorragendsten Nationalökonomen ohne eine
wirkliche, logisch durchdachte Theorie des Geldes dastehen, ein Um-
stand, welcher der modernen Diskussion auf diesem Gebiete selbst-
verständlich nicht besonders förderlich gewesen ist.
 
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