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https://doi.org/10.11588/diglit.22270#0039
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Dies kann übrigens niclit Wunder nehmen, denn das Prinzip,
worauf sicli die ganze Lehre von den relativen Preisen stützt,
nämlich der Begriff des Grenznutzens, hat für die Bestimmung des
durchschnittlichen Preisniveaus, also der konkreten Höhe
der Geldpreise so gut wie gar keine, oder nur eine ganz mittelbare
Bedeutung.
Versuchen wir, um dies zu zeigen, die Hauptergebnisse der
modernen Werttheorie in aller Kürze wiederzugeben.
Das allgemeinste Gesetz, durch welches der freie Tausch auf
offenem Markte regiert wird, ist nach dieser Lehre die Proportio-
nalität zwischen dern Tauschwerte der Waren und ihrem Grenz-
nutzen, d. h. dem Nutzen der zuletzt erworbenen oder fortge-
gebenen (vertauschten) Wareneinheit, oder, was auf dasselbe hinaus-
kommt, der Stärke des wenigst dringenden Bedürfnisses, welches
von jener Wareneinheit noch erfüllt wird, oder auch (immer unter
Voraussetzung sehr kleiner Einheitsmengen, also beliebig teilbarer
Waren), der Stärke des am meisten dringenden Bedürfnisses,
Welches durch das Erwerben (bezw. Zurückbehalten) noch einer
Einheit der betreffenden Ware erfüllt werden könnte, thatsächlich
aber unbefriedigt gelassen werden muss.
Dass eine solche Proportionalität zwischen Tauschverhältnis
und Nutzen der zuletzt im Tausch gegebenen und genommenen
Warenmengen bestehen muss, und zwar für jede der tauschenden
Personen besonders, ist ohne weiteres ersichtlich; es folgt dies aus
dem Prinzipe der Wirtschaftlichkeit, nach welchem Jedermann ge-
neigt ist, einen Tausch so lange fortzusetzen, als er in den einge-
tauschten Warenquantitäten noch einen mehr als äquivalenten Er-
satz für die entsprechend fortgegebenen Quantitäten erwirbt, aber
nicht länger.
Dass aber jenes Grenznutzenverhältnis auch für das Tausch-
verhältnis der ganzen umgesetzten Warenmengen xnassgebend
werden muss, kann nicht aus jenem Prinzip gefolgert werden,
sondern ist vielmehr eine Konsequenz von dem, was 81 a n 1 e y
Jevons The law of iudifference nannte, oder dem Umstande, dass
auf dem offenen Markte, d. h. bei allseitiger und hini’eichend grosser
Konkurrenz zwischen Käufei’n und Verkäufern für jede Warenart
nur ein einziger Preis, ein einziges Tauschverhältnis gegenüber den
übrigen Warengattungen herrschen kann.
Wicksell, Der Geldzins etc.
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Dies kann übrigens niclit Wunder nehmen, denn das Prinzip,
worauf sicli die ganze Lehre von den relativen Preisen stützt,
nämlich der Begriff des Grenznutzens, hat für die Bestimmung des
durchschnittlichen Preisniveaus, also der konkreten Höhe
der Geldpreise so gut wie gar keine, oder nur eine ganz mittelbare
Bedeutung.
Versuchen wir, um dies zu zeigen, die Hauptergebnisse der
modernen Werttheorie in aller Kürze wiederzugeben.
Das allgemeinste Gesetz, durch welches der freie Tausch auf
offenem Markte regiert wird, ist nach dieser Lehre die Proportio-
nalität zwischen dern Tauschwerte der Waren und ihrem Grenz-
nutzen, d. h. dem Nutzen der zuletzt erworbenen oder fortge-
gebenen (vertauschten) Wareneinheit, oder, was auf dasselbe hinaus-
kommt, der Stärke des wenigst dringenden Bedürfnisses, welches
von jener Wareneinheit noch erfüllt wird, oder auch (immer unter
Voraussetzung sehr kleiner Einheitsmengen, also beliebig teilbarer
Waren), der Stärke des am meisten dringenden Bedürfnisses,
Welches durch das Erwerben (bezw. Zurückbehalten) noch einer
Einheit der betreffenden Ware erfüllt werden könnte, thatsächlich
aber unbefriedigt gelassen werden muss.
Dass eine solche Proportionalität zwischen Tauschverhältnis
und Nutzen der zuletzt im Tausch gegebenen und genommenen
Warenmengen bestehen muss, und zwar für jede der tauschenden
Personen besonders, ist ohne weiteres ersichtlich; es folgt dies aus
dem Prinzipe der Wirtschaftlichkeit, nach welchem Jedermann ge-
neigt ist, einen Tausch so lange fortzusetzen, als er in den einge-
tauschten Warenquantitäten noch einen mehr als äquivalenten Er-
satz für die entsprechend fortgegebenen Quantitäten erwirbt, aber
nicht länger.
Dass aber jenes Grenznutzenverhältnis auch für das Tausch-
verhältnis der ganzen umgesetzten Warenmengen xnassgebend
werden muss, kann nicht aus jenem Prinzip gefolgert werden,
sondern ist vielmehr eine Konsequenz von dem, was 81 a n 1 e y
Jevons The law of iudifference nannte, oder dem Umstande, dass
auf dem offenen Markte, d. h. bei allseitiger und hini’eichend grosser
Konkurrenz zwischen Käufei’n und Verkäufern für jede Warenart
nur ein einziger Preis, ein einziges Tauschverhältnis gegenüber den
übrigen Warengattungen herrschen kann.
Wicksell, Der Geldzins etc.
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