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das Uingekehrte der Fall war. Das mit Ausnahme der Periode 1850—73
fast ununterbrochene und starke Sinken der Preise in England diirfte in
derThat in keinem anderen Lande ein vollkommenes Seitenstück aufweisen.

Allerdings würde nun auch, wenn ein Land im Verkehr mit
^eiu Auslande steht, die Bewegung seines Preisniveaus theoretisch
noch imtner den frfiher entwickelten Gesetzen folgen. Die ver-
mehrte Wareneinfuhr, welche eine Steigerung der heimischen Preise
zu begleiten pflegt und die weitere Erhöhung derselben verhindert,
kann ja, (wie oben (S. 103 ff.) angedeutet wurde und an der Hand
des am Ende des vorigen Abschnitts benutzten Beispiels näher
erläutert werden könnteD als eine Vergrösserung des heimischen
flfissigen Kapitals aufgefasst werden, infolge deren der natfirliche
Kapitalzins des Inlandes vermindert wird, was dann unter sonst
gleichen Umstäuden einen Stillstand bezw. ßfickgang der heimischen
Preise bewirken muss u. s. f.

Das Prinzip der Erklärung bleibt somit immer dasselbe, freilich
aber wird seine Bestätigung durch dieThatsachen bedeutend schwieriger,
wenn die relativ einfachen Verhältnisse einer isolierten Volkswirt-
schaft von den verwickelten Beziehungen des auswärtigen Verkehrs
durchkreuzt werden. Noch mehr wachsen die Schwierigkeiten, wenn
es gilt, die Bewegung der Preise innerhalb einzelner Ortschaften eines
Landes zu erörtern.

Eben wegen jener Schwierigkeiten liielt ich es für notwendig,
die inneren Gründe unserer Theorie ausführlich und in möglichst
fiberzeugender Weise darzustellen, werde aber trotzdem nunmehr
den Versuch machen, sie an dem Thatbestand der Wirklichkeit
etwas näher zu prfifen.

XI. Die tliatsäcliliclien Preisbewegungen im Liehte
der voranstelienden Tlieorie.

/ Der oft angestellte Versuch, einen Parallelismus zwischen den

Veränderungen der Preise und denjenigen der herrschenden Geld-
zinsrate nachzuweisen, hatte, wie oben erwähnt wurde, bisher immer
 
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