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Wischermann, Heinfried; Wischermann, Heinfried [Editor]
Berichte und Forschungen zur Kunstgeschichte (Band 11): Speyer I - Überlegungen zum Dombau Konrads II. und Heinrichs III. — Freiburg i. Br.: Kunstgeschichtliches Institut, 1993

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https://doi.org/10.11588/diglit.57030#0005
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"Diese (schweren) Pfeiler und die ungeheuer starken Wände
sind Beweis genug, daß für den Dom (zu Speyer) sofort eine
andere Art des Raumabschlusses geplant wurde als für die
Klosterkirche (Limburg a.d.H.)."
Lisa Schürenberg 1940, 187
Der Dom zu Speyer, dessen erster Planungs- und Ausführungs-
zustand das Thema dieser Abhandlung ist, ist ein Bau der
Superlative:
Er ist das "größte Bauwerk der romanischen Epoche"' in
Deutschland, er ist eine der längsten Kirchen (134 m)
Europas, er hat eines der breitesten Mittelschiffe (fast
j
14 m) , er ist - so Georg Dehio - aber auch der "monumen-
tale Mittelpunkt der Erinnerungen an das Kaisertum in der
Zeit seiner Macht".
3
Ihm wurde die wohl gewichtigste Monographie (sie ist
ca. 16 Pfund schwer, hat 1142 Textseiten, 1699 Abbildungen
und 122 Tafeln mit 360 Zeichnungen) gewidmet, die in diesem
Jahrhundert ein Sakralbau erhalten hat. Und er gehört in
Bezug auf seine Planungs-, Ausführungs- und Ideengeschichte
wohl zu den am gründlichsten mißverstandenen Monumenten der
europäischen Architekturgeschichte des Mittelalters.
Die genannte Monographie von 1972, an der unter Leitung
von Hans Erich Kubach und Walter Haas 13 Spezialisten
mitarbeiteten, ist hinsichtlich ihrer Dokumentation4 kaum
zu verbessern. Dafür bietet die Auswertung der Befunde
durch die Autoren reichen Diskussionsstoff und vielfältigen
Anlaß zum Zweifel. Befremdlich an dem tausendseitigen
Textband ist vornehmlich, daß die architekturgeschichtliche
Einordnung5 des Domes auf nur 26 Seiten abgehandelt wurde,
geht man doch in einer wissenschaftlichen Arbeit gemeinhin
davon aus, daß Dokumentation und Interpretation in etwa
gleich lang sein sollten.
Den eigentlichen Anlaß dazu, meine Überlegungen zu
Speyer I, d.h. den Dombau Konrads II. und Heinrichs III.,
die schon vor etlichen Jahren begannen, nun zu veröffent-
lichen, gaben Aufsätze und Bücher, die deutschsprachige
 
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