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Wischermann, Heinfried; Wischermann, Heinfried [Hrsg.]
Berichte und Forschungen zur Kunstgeschichte (Band 11): Speyer I - Überlegungen zum Dombau Konrads II. und Heinrichs III. — Freiburg i. Br.: Kunstgeschichtliches Institut, 1993

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https://doi.org/10.11588/diglit.57030#0013
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sollen - so Kubach - auch Abschnitt Ig (Langhaus-Oberteile,
der Westbau bis auf Mittelschiffhöhe und das Innere)
vollendet gewesen sein. Das Langhaus soll damals das durch
viele Rekonstruktionszeichnungen bekannte kastenartige
Aussehen, d.h. eine Flachdecke über den reliefstarken
Blendarkaden der Mittelschiffwand, gehabt haben.
An der gerade vorgestellten Bauphasenfolge, die
weitgehend am Bau überprüft werden kann, ist die
Abb.10 oben Unterteilung in Abschnitte (la - Ig) sicher zutreffend,
nur die Abfolge dieser Abschnitte ist wenig überzeugend.
Warum sollte man - das ist der entscheidende Einwand -
bereits am Westbau gearbeitet haben, ehe man die Ostteile
überdeckte und damit benutzbar machte ? Und wie sollen
Altarhaus und Querhaus ausgesehen haben, als - sicher
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1046 (Kubach schwankt noch zwischen 1041 und 1046) - die
Hochaltarweihe stattfand, wenn Kubach erst für "nach 1045"
die hölzerne Schließung dieser Räume annimmt ?
IV.
Die Baugeschichte eines jeden Bauwerks ist nur dann
überzeugend, wenn sie von der ihm zugewiesenen Aufgabe her
nachvollziehbar erscheint. Und bei einem Kirchenbau kann
die praktische Aufgabe eigentlich nur lauten, bald
möglichst die liturgisch wichtigen Teile benutzbar zu
machen. Unter Berücksichtigung der vom Kubach-Team
erarbeiteten ungemein detailreichen Dokumentation und nach
Ausweis der in Bau I auftretenden Wandsysteme bzw. der
Außengliederung dürfte eine überzeugende Bauabschnittfolge
Abb.10 unten so aussehen:
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Ältester Teil der um 1027/30 - nicht schon "um 1025" -
begonnenen Kirche ist die Ostkrypta (Abschnitt 1). Im
Abschnitt 2 wurde an dieser Kirche weitergebaut, die
Chorflankentürme traten hinzu, und der Unterbau des ersten
Querhauses wurde - noch ohne die Querhauskrypta - gemauert.
 
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