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Wischermann, Heinfried; Wischermann, Heinfried [Editor]
Berichte und Forschungen zur Kunstgeschichte (Band 11): Speyer I - Überlegungen zum Dombau Konrads II. und Heinrichs III. — Freiburg i. Br.: Kunstgeschichtliches Institut, 1993

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https://doi.org/10.11588/diglit.57030#0011
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und Farbauftrag erinnert.
Der Bauteil des Domes, der am ehesten noch einen Rest von
Abb.8 Atmosphäre besitzt, ist die Krypta. Sie besteht aus zwei
bzw. drei Teilen: Die Ost-Krypta unter dem Sanktuarium ist
eine dreischiffige, über sichelförmigen Gurten gratgewölbte
Hallenkrypta, deren Säulenreihen mit blockhaft strengen
Würfelkapitellen in das Halbrund der Apsis laufen. Sie
besitzt noch nicht das kräftige aus Nischen und Vorlagen
erzeugte Wandrelief der vielsäuligen Anlage unter dem
Querhaus, ist also deutlich älter.

III.
Auf einen ausführlichen Literaturbericht sowie auf eine
Vorstellung der Bild- und Textquellen muß ich an dieser
Stelle verzichten. Es genügt für den einen Aspekt des
Speyerer Domes, den ich behandle - das geplante und bis
1061 ausgeführte Aussehen -, die von Kubach und Haas
Abb.8/9 ermittelte und verbreitete Bauabfolge zu referieren.
Danach ist der Dom mit dem Ostarm (la/b) der Krypta "um
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oder nach 1025" , d.h. mit dem liturgisch wichtigsten
Teil, begonnen worden. In diese Hallenkrypta führte
zunächst von Westen nur eine Öffnung, die mittlere der drei
heutigen. Zwei Eingänge im Norden und Süden wurden in Phase
Ib zugunsten eines zunächst nicht geplanten Turmpaares im
Winkel zwischen Querhaus und Altarhaus aufgegeben. Einer
weiteren Umplanung entstammt die Querhauskrypta (Ic) (drei
westliche Bögen, Lücke im Fundament, Reliefschichtung der
Wand, Achsmaß, Stützenwechsel, höhere Mittelbögen bei
Pfeilern) mit ihrem "sächsischen" Stützenwechsel, ihren 27
Jochen und sechs Altarstellen. Ihr häufig genanntes
Weihedatum (1041) ist nicht zweifelsfrei gesichert. Aus
einer zugehörigen, nur ein Joch tiefen Vorkrypta führten
zwei Treppen zu Seiten der ersten Herrschergräber (1039
Konrad II. / 1043 Kaiserin Gisela) hinauf ins Mittelschiff.
 
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