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Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte und Kunst / Korrespondenzblatt — 10.1891

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Nr. 1 (Januar)
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https://doi.org/10.11588/diglit.37291#0005
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Redigiert von
Professor Dr. Hettner
in Trier und
Professor Dr. Lamprecht
in Marburg.

tereDonfaztila

der

V e r
der
FR. LINT
Buchhandlung
in Trier.


Westdeutschen Zeitschrift für Geschichte und Kui
zugleich Organ der historisch-antiquarischen Vereine zu Backnang, Birkenfeld, Dürk-
heim, Düsseldorf, Frankfurt a. M., Karlsruhe, Mainz, Mannheim, Metz, Neuss, Prüm,
Speyer, Strassburg, Stuttgart, Trier, Worms, sowie des anthropol. Vereins zu Stuttgart.
-+--
Januar. Jahrgang X, Nr. 1. 189j^.

Das Korrespondenzblatt erscheint in einer Auflage von 4000 Exemplaren. Inserate ä 25 Pfg. für die
gespaltene Zeile werden von der Verlagshandlung und allen Inseraten-Bureaus angenommen, Beilagen
nach Uebereinkunft. — Die Zeitschrift erscheint vierteljährlich, das Korrespondenzblatt monatlich. —
Abonnemontspreis 15 Mark für die Zeitschrift mit Korrespondenzblatt, für letzteres allein 5 Mark.

Neue Funde.
Stuttgart, im Jan. 1891. [Untersuchungen
von Römerstrassen.] Nachdem in den letzten
Jahren die Erforschung des römischen
Strassennetzes im südwestl. Deutschland
nach der von dem Unterz. befürworteten
Methode beträchtliche Förderung erfahren
hat, gehe ich in Folg, eine Übersicht des
gegenwärtigen Standes dieser Arbeiten.
1. Die das württb. Oberschwaben
betreffenden Untersuchungen sind jetzt ver-
öffentlicht (s. Korrbl. IX, 104), leider in
dem lückenhaften und unvollkommenen Zu-
stande, welcher im Wesentlichen schon im
Jahre 1884 erreicht wmr, dessen Ergänzung
an den paar hundert Mark, welche not-
wendig wären, bis heute gescheitert ist.
Unter diesen Umständen konnte auch für
die — ohnedies nur provisorische — Karte
ein grösserer Aufwand nicht gemacht
werden.
2. Im Frühjahr 1886 wurde die rö-
mische Strasse von Bregenz nach Feld-
kirch als in der Hauptsache unter der
heutigen verlaufend nachgewiesen, die wei-
tere Verfolgung und Herstellung von Quer-
schnitten aber dem Vorarlberger Vereine
überlassen. Diese Strasse ist besonders
interessant und lehrreich, da bisher nie-
mand daran gedacht hatte, die Römer-
strasse mitten im Thale und unter der
heutigen Landstrasse zu suchen; denn es
ist urkundlich nachweisbar, dass das Thal
vor Anlegung der gegenwärtigen Strasse
(unter Maria Theresia) versumpft war, und
im Mittelalter der ganze rechts-



%

_

rheinische Verkehr sich auf einem erbärm-
lich schlechten holperigen AVege unmit-
telbar am Fuss und Rand des Gebirges
hin bewegte. Hier batte man deshalb
auch die Römerstrasse vermutet, obgleich
nicht nur jeder Anhaltspunkt fehlt, sondern
der Augenschein ergiebt, dass die Anlage
einer rationellen Strasse hier unmöglich
ist und immer war. Jedermann glaubte,
die heutige Strasse sei im vorigen Jahr-
hundert vollständig neu angelegt worden,
während die Untersuchung ergab, dass sie
nur stellenweise ganz neu, auf grösseren
Strecken aber auf einem uralten Damme,
welcher freilich erst durch die Entsumpfung
zum Vorschein kam, und auf einem über-
wachsenen alten Strassenkörper gebaut
worden ist. Weitere Untersuchungen in
diesen Gegenden sind besonders von ITrn.
Baron v. Lochner in Lindau zu erwarten.
3. Seit 1887 wurden in Baden auf
Kosten des Grossh. Minist, ausgedehnte
Untersuchungen angestellt, welche noch
nicht abgeschlossen sind. Über diese be-
richtete die Karlsr. Ztg. von 7. Nov. 1890.
[Ein verbesserter Separatabdruck enthält
auch das Arerzeichnis der gefundenen
Strassen, ist aber wie eine zugehörige
autographierte Kartenskizze zunächst für
den Privatgebrauch bestimmt; desgl. eine
für die mitwirkenden Schüler bestimmte
autographierte Instruktion (12 Seiten). Der
Vf. ist jedoch bereit, dieselben auf beson-
deren Wunsch einzelnen Interessenten zu-
zusenden.] Die Untersuchungen erstrebten
sich bis jetzt auf das südlich vom Kinzig-
 
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